- Choreographie, Bühne, Licht, Kostüm – Saburo Teshigawara
- Choreographische Mitarbeit – Rihoko Sato
- Chor des Theater Basel
- Nur 4 Vorstellungen
- 2 Stunden mit Pause
- Interessant für Menschen ab 10+
Ein poetisch-existenzieller Zweiakter
In einem eindrücklichen Zusammenspiel von Licht, Klang, Tanz und Körper offenbart das zweiaktige Stück ‹Verwandlung – Teshigawara›, was uns Menschen ausmacht und im Innersten zusammenhält. Eine einzigartige Erfahrung, die bewegt. Der Gesamtkünstler Saburo Teshigawara wurde mit zahlreichen Preisen und Auszeichnungen gewürdigt, unter anderem mit dem Nobelpreis für Kunst, dem Praemium Imperiale des japanischen Kaiserhauses und dem Goldenen Löwen der Biennale von Venedig für sein Lebenswerk.
Bei Teshigawara steht stets das Menschsein der Tänzerinnen und Tänzer im Zentrum… Dynamisch und atemberaubend… ein Privileg für die Stadt.
Mediathek
Vor den Vorstellungen am 17. und 27. Oktober 2024 bietet das Ballett Basel eine geführte Bewegungseinheit mit dem Publikum an. So können Sie einige der Bewegungsmethoden des Choreographen Saburo Teshigawara nicht nur sehen, sondern auch fühlen. Die Einführung wird von einem Teammitglied des Ballett Basel geleitet. (Die reguläre Stückeinführung findet parallel dazu wie üblich statt!)
- 17. / 27. Oktober 2024, 18:30 Uhr
- Dauer ca. 20 Minuten
- Treffpunkt: Tanzfläche unten im Foyer
- kostenlos, mit Anmeldung
- Auf Englisch und Deutsch
- keine spezielle Kleidung benötigt
- Choreographie, Bühne, Licht, Kostüm –
- Choreographische Mitarbeit –
- Originalkomposition –
- Musik –
Arcangelo Corelli,Tomaso Albinoni,Wolfgang Amadeus Mozart,Sergei Wassiljewitsch Rachmaninow,Franck Cesar,Pavel Chesnokov
- Chormusik –
Olivier Messiaen,Maurice Ravel
- Chorleitung –
- Lichtmitarbeit –
Sergio Pessanha
- Choreographische Assistenz –
Ján Špoták,Maria Chiara Mezzadri,
‹Like a Human›
‹Metamorphose›
Ob er an der Pariser Oper, der Biennale von Venedig oder dem Basler Ballett choreographiert, Teshigawara ist angenehm akzeptiert; die Schönheit, die er erreicht, ist durchdringend und authentisch; diese glorreiche Universalität wird mit und auf zwei grundlegenden Zutaten erreicht: Ehrlichkeit und Bewusstsein für Ressourcen.
In ‹Like a Human› reicht die musikalische Palette vom Barock über Mozart bis zu Rachmaninow und Tschesnokow, wirkt aber in keinem Moment beliebig. Musik und Tanz begleiten sich hier nicht einfach gegenseitig, sie verschmelzen in einer Vollkommenheit, wie man sie selten sieht.
Teshigawaras Choreografien leben vom einzelnen Moment, von der einzelnen Bewegung und Geste und ihrer Wirkung auf die Zuschauerinnen und Zuschauer. Es werden keine grossen Geschichten erzählt, die Bewegung der Tänzerinnen und Tänzer im Jetzt, im Raum, in der Zeit, im Licht und im Klang ist zentrales Element seiner Choreografien. Wer dies erkennt, für den offenbart sich mit ‹Metamorphose› und ‹Like a Human› eine vollkommen neue Welt an Bewegungsqualitäten.
Es ist das Zögern, das Zweifeln und die Entscheidungsfindung, die Teshigawara in diesem Werk erkunden will. Das gelingt: Diese mentalen Prozesse verkörpern die Tänzerinnen und Tänzer durch ihre Bewegungen so explizit, dass sie sich von den Zuschauerrängen aus nachfühlen lassen.
‹Verwandlung – Teshigawara› ist ein eindrücklicher Abend (...), und ist für die meisten ein visueller, künstlerischer und spiritueller Genuss geworden.
Man verlässt den Saal mit einem tiefen Verständnis für die Unvollkommenheit menschlichen Daseins. Und das ist doch weit mehr, als man erwartet hatte.
Die Tänzerinnen und Tänzer des Ballett Basel wachsen (in ‹Like a Human›) über sich heraus. Sie verkörpern ihre Figuren nicht, sie sind es. Jede und jeder ist ein Charakter mit ganz spezifischen Bewegungsmacken.
Vieles entwickelt sich aus der Vertikalen, was durch ihr bodenlanges, satinschimmernd-schwarzes Kleid und seinen dunklen Mantel unterstützt wird. Die Lichtregie lässt die Hände, die oft sehr schnelle Bewegungen ausführen und die Gesichter, hervortreten. Das Licht vereinzelt die beiden mal, mal führt es sie in einem gemeinsamen Raum zusammen. Das Hauptaugenmerkmal liegt auf dem dramatischen, geradezu elegischen Ausdruck. Für Teshigawara geht es nicht ums Tanzen, sondern darum die Essenz auszudrücken (...).
Der zweiteilige Abend endet mit der Visualisierung wundervoll ausgewählter Musik von Corelli, Albinoni bis Mozart und Rachmaninov. Zurecht erntete die Performance an der Premiere frenetischen Applaus.