Die Theaterleitung hat im April 2023 entschieden, eine Nachhaltigkeitsstrategie für das Theater Basel zu entwickeln. Ausgangspunkt  für die zu erarbeitende Gesamtstrategie ist das Richtungspapier ‹Nachhaltigkeit›, das von einer internen Arbeitsgruppe erarbeitet wurde sowie eine Analyse der Carbotech AG zum CO2-Ausstoss des Theaters. Der Fokus der Bestrebungen für einen CO2-sensiblen Betrieb liegt in drei zentralen Handlungsfeldern:

  • Diskurs
  • Mobilität 
  • Ressourcen

Das Theater Basel produziert pro Spielzeit bis zu 28 neue Produktionen in den hauseigenen Werkstätten. Es ist ein Ort des Dialogs und des gesellschaftlichen Austauschs. Das Thema Nachhaltigkeit soll zukünftig noch stärker mitgedacht werden und über den Spielplan in den gesamtgesellschaftlichen Diskurs miteinfliessen.

Kompensation und Absenkung

Das Theater Basel wurde im März 2022 erstmals durch die Firma Carbotech auf seinen ökologischen Fussabdruck hin untersucht. Grundlage hierfür waren die Daten der letzten vollständigen Spielzeit vor der Pandemie: 18/19. Ab Oktober 2024 lässt das Theater jährlich seinen CO2-Fussabdruck untersuchen. Dies dient der Kontrolle sowohl der Massnahmen im Bereich CO2-Kompensation als auch der direkten Vermeidung von CO2-Äquivalenten (Absenkung). 

Die Analyse von 2022 zeigt, dass das Theater Basel pro Spielzeit 1’525 Tonnen CO2-Äquivalente ausstösst. Davon sind 838 Tonnen der Mobilität zuzuschreiben: den Zuschauenden 487 Tonnen, den Mitarbeitenden und künstlerischen Gästen 350 Tonnen. Jährlich arbeiten bis zu 700 Gäste am Theater Basel. Rund 275 Tonnen CO2-Äquivalente fallen im Bereich Ressourcen an: Eingekaufte Güter und Dienstleistungen im Produktionsbetrieb und den Werkstätten stehen für knapp 235 Tonnen. Hinzu kommen noch Nahrungsmittel für die Kantine und das Theatercafé, die für 40 Tonnen verantwortlich sind. Durch Wärme und Strom für den gesamten Betrieb und die Werkstätten inkl. eigener Fahrzeuge werden 364 Tonnen CO2-Äquivalente ausgestossen. Rund 48 Tonnen CO2-Äquivalente fallen an durch Abfälle und Recycling.

Informative Graphik zu den Anteilen an CO2-Äquivalenten pro Bereich


Nächste Schritte

  • Definition von weiteren Zielvorgaben inklusive Zeitplan für: Diskurs, Mobilität und Ressourcen
  • Definition und Realisierung der zu fördernden Massnahmen
  • Definition und Realisierung der Teilhabe und Unterstützung durch das Publikum (bspw. CO2-Kompensation im Ticketshop)

Das Theater Basel arbeitet daran, seinen CO2-Ausstoss zu reduzieren. Im Bereich der Werkstätten und des Veranstaltungsbetriebes hat das Theater bereits in den vergangenen 15 Jahren zahlreiche Schritte unternommen, um die Umwelt weniger zu belasten. Mehr 

Seit der Spielzeit 23/24 arbeiten der Gesamtbereich Technik und die Werkstätten am Schwerpunktthema Ressourcen. Als Leitfaden dient hier das ‹Theatre Green Book›, ein Praxishandbuch für nachhaltiges Arbeiten im und am Theater. Mehr 

Der Hauptfaktor für eine wirksame Absenkung ist die Mobilität. Deshalb entwickelt das Theater Basel derzeit eine Reiserichtlinie, die in 24/25 zur Anwendung kommen soll und somit die Absenkung des CO2-Ausstosses gesamtheitlich in die Theaterplanung integriert.

Die BLKB ist seit vielen Jahren Sponsorin des Theater Basel. 2023 wurde die Zusammenarbeit für vier weitere Jahre verlängert. In den kommenden Jahren wird das Theater Basel ihre Emissionen aus dem Bereich Mobilität stetig reduzieren. In Zusammenarbeit mit der BLKB wird ein Teil der verbleibenden Emissionen über ein Klimaschutzprojekt der Frenkentäler Forstbetriebe kompensiert. Neben dem Klimaschutz richtet sich die Zusammenarbeit mit dem Naturprojekt «Paradiesli» in Langenbruck zudem auf die Förderung der Biodiversität in unserer Region.

Mitmachen

Das Publikum kann diese Massnahmen ebenfalls unterstützen. Direkte Spenden für das Naturprojekt Paradiesli sind auf zwei Wegen möglich: Über einen Spendenbutton auf dieser Infoseite «Naturprojekt Paradiesli» oder beim Erwerb eines Theatertickets im Ticketshop des Theaters. Die Installation im Foyer des Theater Basel veranschaulicht den Besuchenden das Naturprojekt und dessen Entwicklung. So wie das Paradiesli wächst auch die Installation in den kommenden Jahren. Die aktuelle Entwicklung kann auf der Infoseite «Naturprojekt Paradiesli» verfolgt werden.

Unser Netzwerk, unsere Inspirationsquellen:

  • SBV: Erste Sitzungen mit Schwerpunkt Nachhaltigkeit im Herbst 2023; laufender Kontakt zu Kolleg:innen an anderen Schweizer Theatern
  • Green Ambassador Programm des Theatertreffens Berlin: 2-tägige Schulung in Berlin im Herbst 2023
  • Darüber: Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit in Kultur und Medien mit monatlichem online Frühstück aller Teilnehmenden (international: D – A – CH)
  • Reflector: Firma für Beratung zur nachhaltigen Kulturpraxis mit Sitz in der Schweiz; regelmässiger Kontakt sowie Mitarbeit bei der Erstellung der ‹Green Guides›
  • Amt für Umwelt und Energie Basel-Stadt: Workshopreihe «nachhaltige Veranstaltungen» mit verschiedenen Themenschwerpunkten – 2023/2024
  • Offcut: Materialmarkt für kreative Wiederverwertung mit Halle am Dreispitz-Areal; Material von Theaterproduktionen an Offcut – weitere Zusammenarbeit in Planung
  • Präsidialdepartment: erstes Treffen zum Thema Nachhaltigkeit; alle Kulturbetriebe mit Abteilung Kultur Basel Stadt im Herbst 2023; laufende Auskunft / CO2-Bilanz
  • KlimaKontor Schweiz / Basel: Klima-Café mit Barbara Ellenberger im Foyer Public jeden Dienstag; regelmässige Treffen und Abstimmung

«Lasst mich eure Greta sein.» – mit diesem Aufruf hat sich 2021 um den Schauspieler Andrea Bettini die AG Nachhaltigkeit gegründet. Inzwischen treffen sich hier alle sechs Wochen folgende Kolleg:innen: Nadine Apperle (Koordination), Andrea Bettini, Nils Braun-Dubler (Lead), Carina Braunschmidt, Benjamin Büchel, Fabian Degen, Helga Gmeiner, Peter Krottenthaler (Lead Ressourcen), Julia Leitmeyer (derzeit in Mutterschaft), Carsten Lipsius, René Matern, Benjamin Schmid, Alina Schwitter, Alex Stumpp, Pascal Thomann, Beat Weissenberger. 

Gemeinsam schauen sie, welche Massnahmen umgesetzt werden und setzen selbst Aktionen um. Dazu werden in den Sitzungen jeweils Schwerpunktthemen behandelt.

Ein Beispiel aus einer vergangenen Sitzung zum Thema Recycling: Die Abteilung Facility hat anhand einer Übersicht die bestehende Infrastruktur vorgestellt. Diese wurde in der AG-Sitzung besprochen und überarbeitet. Anschliessend wurde das Dokument mit Hinweisen zu korrekter Abfall-Trennung und den verschiedenen Entsorgungsmöglichkeiten am Theater an alle Mitarbeitenden verschickt. 

Ansprechpersonen

Nadine Apperle, Stv. Direktorin Finanzen & Verwaltung, Koordinatorin Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit. Kontakt
Nils Braun-Dubler, Direktor Finanzen & Verwaltung. Kontakt
Peter Krottenthaler, Technischer Direktor. Kontakt
Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit. Kontakt