Medien
Elena Kuznik
Medienverantwortliche
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e.kuznik@theater-basel.ch
Das Theater Basel veröffentlicht mit dem Geschäftsbericht 23/24 den Jahresabschluss der vergangenen Spielzeit. Eine ausführliche Medienmitteilung findet sich weiter unten im entsprechenden Abschnitt.
Medienmitteilungen und Pressephotos
30. November 2024, 19:30 Uhr, Grosse Bühne
‹Julia & Romeo›
Ballett
Nach einer Tragödie von William Shakespeare
Diese Tanzkreation des vielfach preisgekrönten isländischen Power-Duos Erna Ómarsdóttir und Halla Ólafsdóttir ist die erste Premiere des Ballett Basel auf der Grossen Bühne in der Spielzeit 24/25. Der zweiaktige Abend für das gesamte Ensemble befragt romantische Beziehungen und bekannte Erzählweisen. Traditionelle Rollen werden dabei auf den Kopf gestellt und die Meister Shakespeare und Prokofjew herausgefordert.
Photos: Ingo Höhn
29. November 2024, Eventfoyer des Kunstmuseum Basel
‹Was ist das Kind so schön›
Schauspiel
Naive Prinzessinnen, hinterlistige Stiefmütter, böse Hexen – bekannte weibliche Stereotype aus Märchen prägen unser kollektives Gedächtnis bis heute. Doch was geschieht, wenn diese Rollen neu interpretiert und von ihren traditionellen Mustern gelöst werden? Die portugiesische Regisseurin Teresa Coutinho geht dieser Frage auf den Grund.
Photos: Lucia Hunziker
Das Theater Basel blickt auf eine erfolgreiche Spielzeit 23/24 zurück, die von einer stabilen wirtschaftlichen Bilanz und grosser künstleri-scher Vielfalt geprägt war. Das operative Ergebnis konnte um CHF 1.3 Mio. verbessert werden, wodurch ein leichtes Plus von CHF 44‘688 als Jahresergebnis erzielt wurde. Dieses Resultat ist einer Kombination aus höheren Staatsbeiträgen, Sparmassnahmen und dem Einsatz der Mitarbeitenden zu verdanken. Die Vorstellungseinnahmen wurden mit CHF 313'998 um 4.3 % erhöht.
16. November 2024, Grosse Bühne
‹Into the Woods›
Musical
Rapunzel, Aschenputtel, Rotkäppchen und andere beliebte Märchenfiguren begeben sich auf die Suche nach ihrem Glück – und stellen sich dabei im dunklen Wald unerwarteten Prüfungen. Ihre Wünsche sind gross, aber was sie letztendlich dafür zahlen müssen, enthüllt Stephen Sondheims Kult-Musical ‹Into the Woods› mit seinem unverwechselbaren, doppelbödigen Humor.
Photos: Ingo Höhn
8. November 2024, Kleine Bühne
‹Die Schneekönigin›
Schauspiel
Die Schneekönigin verwandelt das Herz des kleinen Kay in einen Eiszapfen. Was er früher mochte, kann er auf einmal nicht mehr leiden. Auch für seine Freundin Gerda hat er nur noch Spott übrig. Als Kay verschwindet, macht Gerda sich auf die Suche, um ihren verzauberten Freund wiederzufinden.
Photos: Lucia Hunziker
4. November 2024, Foyer, Galerie 7, Alte Billettkasse
‹Wie geht’s, wie steht’s›
Musiktheater
Die Komponisten Patrick Frank und Andreas Eduardo Frank laden zu einem besonderen musikalischen Erlebnisses ein: einem dreiteiligen Glücksforum, das unterschiedliche Konzepte und Perspektiven auf das Thema Glück erforscht. Im Foyer verwandelt sich der Raum in einen Ort, der durch konzertante Mini-Formate, musiktheatralen Aktionen, intimen Gesprächszirkeln und kulinarischen Kunstpausen begegnen sich Publikum und Performende.
Photos: Ingo Höhn
16. Oktober 2024, Schauspielhaus
‹Chroniken vom Mars›
Schauspiel
Ahnungsvoll und poetisch erzählen ‹Die Mars-Chroniken› von der zerbrechlichen Existenz der Menschheit und ihrem zwiespältigen Verhältnis zur Natur. Der Science-Fiction Klassiker erschien bereits 1950. Die Produktion markiert eine weitere Etappe der langjährigen Zusammenarbeit von Philippe Quesne und Anja Dirks, die am Premierentag vom französischen Kulturministerium für ihr Engagement für die frankophone Kultur mit dem renommierten ‹Chevalier de l'Ordre des Arts et des Lettres› ausgezeichnet wird.
Photos: Martin Argyroglo
12. Oktober 2024, Grosse Bühne
‹Der Yopougon-Ring Vol. 2›
Performance
Die transkulturelle Gruppe Gintersdorfer/Klaßen hat bereits im vergangenen Herbst die Begegnung zwischen Wagners ‹Ring› und dem Showbiz der Elfenbeinküste initialisiert. Nun ist sie bereit, ‹Siegfried› und ‹Götterdämmerung› einer musikalischen Hybridisierung zu unterziehen.
Photos: Ingo Höhn
6. Oktober 2024, Grosse Bühne
‹Götterdämmerung›
Oper
Intendant Benedikt von Peter und Co-Regisseurin Caterina Cianfarini bringen mit ‹Götterdämmerung› das Finale von Richard Wagners Tetralogie ‹Der Ring des Nibelungen› auf die Bühne. Die Nornen verkünden das baldige Ende der Götterherrschaft: Der Kampf um den Ring geht in die letzte Runde.
Photos: Ingo Höhn
28. September 2024, Grosse Bühne
‹Siegfried›
Oper
Intendant Benedikt von Peter und Co-Regisseurin Caterina Cianfarini bringen mit ‹Siegfried› den dritten Teil von Richard Wagners Tetralogie ‹Der Ring des Nibelungen› als packende Suche nach Identität auf die Bühne. Stardirigent Jonathan Nott leitet das Sinfonieorchester Basel. Rolf Romei singt die Titelpartie.
Photos: Ingo Höhn
20. September 2024, Kleine Bühne
‹Mann ist Mann»
Schauspiel
Der Packer Galy Gay geht in die Stadt, um einen Fisch zu kaufen. Unterwegs trifft er auf drei Soldaten einer Spezialeinheit, die ihren vierten Mann bei einem Einbruch in eine Tankstelle verloren haben. Um nicht aufzufallen, verwandeln sie ihn in diesen vierten Mann. Aus Galy Gay wird Jeraiah Jip.
Photos: Lucia Hunziker
13. September 2024, Schauspielhaus
‹Doktor Watzenreuthers Vermächtnis – Ein Wunschdenkfehler›
Schauspiel
Zur Saisoneröffnung der Sparte Schauspiel lädt Christoph Marthaler an den Konferenztisch. Dort ist Doktor Watzenreuther anzutreffen. Sein Rat ist ebenso auf Familienfesten gefragt wie auf Verwaltungsratsitzungen. Und dies besonders in Krisenzeiten.
Photos: Lucia Hunziker
21. August bis 23. September 2024, Foyer
‹Beziehungsweise – ein Tanzfestival›
Ballett
Zum Saisonauftakt findet ‹Beziehungsweise – ein Tanzfestival› im Foyer des Theater Basel statt. Während vier Wochen, zwischen dem 21. August und 23. September 2024 verwandelt das Ballett Basel das Foyer in einen Raum, in dem man die Vielfalt des Tanzes erleben kann.
Photos: Ingo Höhn
1. Juni 2024, 19:30 Uhr, Schauspielhaus
‹Der Steppenwolf› – von Hermann Hesse
Schauspiel
‹Der Steppenwolf› bescherte Hesse den Nobelpreis und wurde zum Kultbuch. Der zurückgezogene Intellektuelle Harry leidet an der Welt und an sich selbst. Zugehörigkeit zur bürgerlichen Gesellschaft ist nur um den Preis von Mittelmässigkeit zu haben.
Photos: Ingo Höhn
Marco Goecke wird ab Sommer 2025 neuer Künstlerischer Leiter und Haus-Choreograph des Balletts am Theater Basel. Er folgt auf Adolphe Binder, die das Ballett 2023 für zwei Jahre übernommen hatte und das Haus im Sommer 2025 planmässig verlässt. Marco Goecke wurde bis 2029 verpflichtet. Das teilte der Intendant des Theater Basel, Benedikt von Peter heute mit.
Photos: Christian Knörr
20. Mai 2024, 19:00 Uhr, Kleine Bühne
‹Mignon› – Oper in drei Akten von Ambroise Thomas
Oper
Seit 2006 werden im Basler Opernstudio OperAvenir junge Sänger:innen nach dem Studium bei ihren ersten Schritten in der professionellen Theaterarbeit begleitet. Die Mitglieder des Opernstudios stehen in verschiedenen Partien auf der Bühne.
Photos: Ingo Höhn
Das Theater Basel hat heute die Spielzeit 24/25 vorgestellt. Sie umfasst 27 Premieren und 14 Wiederaufnahmen in den Sparten Oper, Schauspiel und Ballett. Die Oper wird Richard Wagners ‹Der Ring des Nibelungen› wiederaufnehmen und vollenden. Das Ballett kollaboriert mit internationalen bildenden Künstler:innen, während das Schauspiel in Klassikern und Uraufführungen den sozialen Zusammenhalt in einer von Gewalt beherrschten Welt thematisiert. Alle drei Sparten feiern jeweils ein Festival. Die Spielzeit startet am 20. August.
Intendant Benedikt von Peter hat zusammen mit der Co-Schauspielleitung Anja Dirks, Inga Schonlau und Jörg Pohl, der künstlerischen Leiterin und Kuratorin des Balletts Adolphe Binder, dem stellvertretenden künstlerischen Leiter des Balletts Tilman O’Donnell, dem Operndramaturg Roman Reeger sowie Anja Adam und Patrick Oes, Co-Leitung des Theater Public, das Programm vorgestellt.
Das Theater Basel verabschiedet per Ende Spielzeit 23/24 Susanne Benedek, die nach fünf Jahren das Theater verlässt. In diesen fünf Jahren hat Susanne Benedek als Direktorin der Abteilung Kommunikation & Sales und Mitglied der Geschäftsleitung eine neue Abteilung aufgebaut und Massstäbe im Bereich der interessen- und vertriebsorientierten Kommunikation gesetzt. André Kraft wird zum 1. November 2024 ihre Position übernehmen.
24. April 2024, 19:30 Uhr, Schauspielhaus
‹Stoffwechsel›
Doppelabend der Schweizer Choreograph:innen La Ribot und Fabrice Mazliah,
Originalkompositionen von Alexandre Babel, Johannes Helberger
Ballett
‹Stoffwechsel› steht einerseits für die Umwandlung und Energiegewinnung des Körpers und verweist andererseits auf die künstlerische Praxis zweier Choreograph:innen, die vom Ballett kommend sich verstärkt zeitgenössischen Kunstformen hinwenden. Die Stücke behandeln ihren Umgang mit Raum und Stofflichkeit ebenso wie auf die Reflektion des Körpers als Archiv oder Teil der Gemeinschaft. Somit setzen La Ribot und Fabrice Mazliah den kuratorischen roten Fadens der Saison 23/24 fort, in der Choreograph:innen und Tänzer:innen vorgestellt werden, deren Praxis sich zwischen Tanz und bildender Kunst bewegt.
Photos: Ingo Höhn
20. April 2024, 19:30 Uhr, Grosse Bühne
‹Requiem›
Oper
Romeo Castellucci setzt sich mit Mozarts unvollendetem letztem Werk auseinander. Das Requiem in d-Moll, entstanden im Jahr 1791, war Mozarts letzte Komposition vor seinem frühen Tod und ist heute eines der meistaufgeführten Chorwerke. Castellucci macht aus dem «Requiem» eine eindrucksvolle und bewegende szenische Meditation über das Thema des Verschwindens und der Vergänglichkeit. Diese ästhetisch opulente Fassung der berühmten Totenmesse präsentiert den Chor als zentralen Protagonisten.
Photos: Ingo Höhn
12. April 2024, 20:00 Uhr, Kleine Bühne
‹Erpresso Macchiato›
Schauspiel
Drei Agent:innen suchen einen Auftrag. Die Spuren führen in einen mysteriösen Ausstellungsraum. Alles und jede:r ist verdächtig. Die Agent:innen beschatten, täuschen und sabotieren sich gegenseitig. Schliesslich sehen sie sich mit ihrer eigenen Geschichte konfrontiert. Eine gemeinsame Anstrengung scheint nötig, um einen Ausweg zu finden. Aber wer zur Hölle hat diesen Komplott geschmiedet?
Photos: Ingo Höhn
22. März 2024, 19:30 Uhr, Grosse Bühne
‹Verwandlung – Teshigawara›
Ballett
Uraufführung und Schweizer Premiere (Zweiakter)
Saburo Teshigawara kreiert die zweite grosse Arbeit des neu formierten Ballett Basel. Seit 50 Jahren begeistert der Meisterchoreograph Publikum und Künstler:innen zugleich. Es ist die dritte Kreationszusammenarbeit der neuen Künstlerischen Direktorin Adolphe Binder mit dem japanischen Tänzer und Gesamtkünstler von Weltrang.
Photos: Julian Mommert
15. März 2024, 19:30 Uhr, Schauspielhaus
‹Die Ilias / Achilles – ein Stück mit Fersen› – Inszenierung Antú Romero Nunes
Schauspiel
Achilles ist zum Ende der Schlacht um Troja gefallen. Zurück bleiben seine Mutter und Odysseus. In Beckettscher Clownsmanier versuchen sie dem Verlust beizukommen, spielen, trauern und suchen nach dem Guten im Menschen.
Photos: Ingo Höhn
8. März 2024, 20:00 Uhr, Kleine Bühne
‹Kim› – von und mit Nairi Hadodo
Schauspiel
Nairi Hadodo bringt das popkulturelle Internet-Phänomen Kim Kardashian auf die Bühne. Mit mitreissenden Choreographien, ikonischen Referenzen und leidenschaftlich interpretierten Kanye West-Songs begibt sie sich auf die Spuren der Berühmtheit.
Photos: Lucia Hunziker
3. März 2024, 18:30 Uhr, Grosse Bühne
‹L'incoronazione di Poppea›
Opera musicale in drei Akten von Claudio Monte-
verdi, Text von Francesco Busenello
Oper
Obwohl es seine letzte Oper blieb, setzte Claudio Monteverdi – oftmals als der «Vater» der Oper bezeichnet – mit ‹L’incoronazione di Poppea› nochmals Massstäbe für die Gattung. Die Zeichnung der Figuren setze sich in späteren Epochen fort. Im Zentrum der Geschichte steht der skandalöse Aufstieg Poppeas zur römischen Kaiserin an der Seite Neros. Uraufgeführt wurde ‹L’incoronazione di Poppea› in der Karnevalsaison 1642-1643, passender könnte der Zeitpunkt dieser Premiere zehn Tage nach der Basler Fasnacht also kaum sein.
Photos: Ingo Höhn
7. Februar 2024, 19:30 Uhr, Schauspielhaus
‹Sommergäste›
Nach Maxim Gorki in einer Überschreibung von Dietmar Dath
Schauspiel
Rechtsanwalt Bassow hat ein paar Freund:innen und Bekannte zum Digital Detox
nach Davos eingeladen. Zwischen Bündner Bergwelt und Handyentzug entspinnen
sich Liebeleien und Querelen. Doch die allgemeine tiefe Sinnkrise lässt sich nur
notdürftig überdecken.
Photos: Lucia Hunziker
3. Februar 2024, 19:30 Uhr, Grosse Bühne
‹Carmen› – Opéra comique in vier Akten von Georges Bizet
Text von Henri Meilhac und Ludovic Halévy nach der Novelle von Prosper Mérimée
Oper
Verführerisch, unabhängig, radikal: Carmen ist als Projektionsfläche männlicher Exotismusphantasien in die Kulturgeschichte eingegangen. In ihrem Operndebüt
befreit die argentinische Choreographin Constanza Macras die berühmte Titelheldin von Rüschen und Kastagnetten und zeigt sie als glamouröse Rebellin.
Photos: Ingo Höhn
18. Januar 2024, 19:30 Uhr, Schauspielhaus Premiere
‹Kranke Hunde› von Ariane Koch, Inszenierung von Sebastian Nübling
Schauspiel
Poch ist eine erfolgreiche Rennhündin, bis sie umkippt. Umringt von einer Schar von Hundeärzten wacht sie auf. Die Diagnose lautet: komplizierter Fall. Das Spital der Erschöpften und Beschleunigten hat wenig Zeit für die Patientin mit übermässigem Kopfdruck. Doch für Poch bringt die Krankheit auch eine Auszeit vom eigenen alltäglichen Spin.
Photos: Lucia Hunziker
13. Januar 2024, 19:30 Uhr, Grosse Bühne, Premiere
‹Die Dreigroschenoper› von Bertolt Brecht, Musik von Kurt Weill
Schauspiel
Peachum, erfolgreich im Bettel-Business, und Mackie Messer, Gangsterboss, kämpfen um die Vorherrschaft in Londons Unterwelt. Brecht zeigt sie als Geschäftsmänner, mit denen wir Bürger:innen im Publikum mehr gemein haben, als wir glauben. In seiner gefeierten Inszenierung verfremdet Regisseur Antú Romero Nunes den Verfremdungseffekt.
Photos: Ingo Höhn
12. Januar 2024, 20:00 Uhr, Kleine Bühne
‹Telling Stories› – Ballett
Schweizer Premiere, Basler Version
‹Telling Stories›, des Schweizer Choreographen Fabrice Mazliah, erzählt vom Akt des Erzählens und schwebt im Spielraum zwischen Erkenntnis und Bedeutung. Performer:innen beschreiben Räume, Objekte und Atmosphären, die vorhanden, aber nicht sichtbar sind.
Copyright: Work of Act
Der Verwaltungsrat der Theatergenossenschaft Basel freut sich, auf den 1. Februar 2024 die Ernennung von Nils Braun-Dubler zum neuen Direktor Finanzen & Verwaltung bekannt zu geben.
15. Dezember 2023, 19:30 Uhr, Schauspielhaus
‹Ein Kafka-Projekt› – Nach Motiven von Franz Kafka
Schauspiel
Ein Mann wacht auf und wird verhaftet: Die Welt, die ihn umgibt, ist eine völlig andere, als er sie kennt. Die Anfangsszene aus Franz Kafkas Jahrhundertroman ‹Der Process› ist auch Ausgangspunkt dieses performativen Abends, inszeniert von Saar Magal. In szenischen Bildern zwischen Tanz und Schauspiel verhandeln die Darsteller:innen den Moment, wenn Realität plötzlich relativ ist und verkörpern die unaufhaltsame Verwandlung von Figuren, Motiven, Situationen und Perspektiven.
Photos: Ingo Höhn
Bilanz der Spielzeit 22/23
Das Theater Basel veröffentlicht mit dem Geschäftsbericht 22/23 den Jahresabschluss der vergangenen Spielzeit. Insgesamt haben 205’965 Menschen das Theater Basel besucht. 23% mehr als im Vorjahr. Davon waren 157'597 zahlende Besucher:innen. Der Ticketverkauf steigerte sich um 6%.
Im Juni 2023 verabschiedete das Theater Basel Richard Wherlock. Als Direktor und Chefchoreograph des Balletts war er 22 Jahre im Amt. Er choreographierte selbst rund 40 Stücke und brachte um die 80 Tanzabende mit über 30 Gastchoreograph:innen auf die Bühnen. Diverse Auszeichnungen gab es in 23/24 für das Schauspiel. Der Höhepunkt war die Einladung von ‹Ein Sommernachtstraum› zum Berliner Theatertreffen. Das Stück ‹Wie alles endet› erhielt eine Einladung zum Heidelberger Stückemarkt und die Uraufführung von ‹Wilhelm Troll› wurde mit einer Einladung zu den Autor:innentheatertagen am Deutschen Theater Berlin gewürdigt.
Jörg Pohl wird vom Magistrat der Stadt Bensheim und der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste mit dem Gertrud-Eysoldt-Ring ausgezeichnet.
Jörg Pohl, der mit Anja Dirks, Antú Romero Nunes und Inga Schonlau die Sparte Schauspiel am Theater Basel leitet, erhält den renommierten Theaterpreis für seine Doppelrolle in ‹Molière – der eingebildete Tote› von Nona Fernández in einer Inszenierung von Antú Romero Nunes. Die Jury, bestehend aus der Regisseurin Karin Henkel, dem Schauspieler André Jung und dem Regisseur Jossi Wieler (Vorsitz), würdigt mit dem Jörg Pohl einen Schauspieler, der «wie seinerzeit Molière, nicht nur Schauspieler ist, sondern auch das Theater mitleitet: Jörg Pohl verkörpert die Rolle von Molière selber, der wiederum die Figur Argan in dessen eigenem Stück 'Der eingebildete Kranke' spielt.»
1. Dezember 2023, 20:00 Uhr, Kleine Bühne
‹Die schwarzen Brüder› – Nach dem Roman von Lisa Tetzner
Theater Public
Das Tessin im Jahr 1838. Eine schlechte Ernte führte zu grosser Not. Familien rück-ten zusammen, sparten, teilten und waren die einzige Sicherheit, die man haben konnte. Doch manche Eltern sahen keine andere Möglichkeit, als ihre Kinder ins reiche Mailand zu verkaufen. Wie lebende Bürsten müssen die Kinder dort Schorn-steine putzen. Um sich zu wehren, gründen einige der Verdingkinder eine Bande. Sie sagen der Ausbeutung den Kampf an. Das Spielclubensemble des Theaters rund um Regisseur Mbene Mwambene tritt mit den Verdingkindern in eine Solidar-gemeinschaft. Denn auch heute noch gibt es in Armutsregionen Kinderarbeit.
Photo: Ingo Höhn
18. November 2023, 19:30 Uhr, Grosse Bühne
‹Marie & Pierre› – Von Bobbi Jene Smith, Auftragskomposition: Celeste Oram
Ballett – Uraufführung und Schweizer Premiere
‹Marie & Pierre› ist eine Schöpfung der US-amerikanischen Choreographin Bobbi Jean Smith in zwei Akten für 31 Bühnenkünstler:innen und das Sinfonieorchester Basel mit eigens komponierter Musik von Celeste Oram.
‹Marie & Pierre› von Bobbi Jene Smith überlagert Geschichten, Bilder und dramatische Bögen. Ein Liebespaar, ein Kosmos aus Geschichten, ein prophetischer Traum? In ihrer exklusiven Auftragsarbeit für das Ballett Basel unter der neuen künstlerischen Direktorin Adolphe Binder begibt sich Bobbi Jene Smith auf Spuren-suche nach Identitäten und neuen Erzählformen. Im Wechselbad von traumartigen Szenen und Momenten tiefer Emotion lässt Smith die Beziehungen zwischen Liebenden, Freund:innen, Familienmitgliedern und Generationen zutage treten. Wo Marie Leidenschaft ist, vertretet Pierre Beschuldigung. Wo Pierre Regeln fordert, bietet Marie die Intuition. Maries scheinbar chaotische Landschaft ruft Bilder her-vor, die flüchtig wirken und dennoch ein Gefühl der Zeitlosigkeit vergangener Träume hervorrufen. Ein Gegengewicht zu Pierres Universum der überheblichen Struktur. Gegensätzliche und komplementäre Seinszustände: Marie und Pierre existieren in einer Welt aus Schwarz und Weiss, Kontrasten, die nur durch die Gunst der gegenseitigen Existenz bestehen können.
Photos: Jubal Battisti
17. November 2023, 17:00 Uhr, Schauspielhaus
‹Unter dem Meer› – Familienstück von Familie Flöz
Nach Motiven aus ‹20 000 Meilen unter dem Meer› von Jules Verne, mit Musik von Erik Satie und Daniel Ott
Oper
Masken-Musiktheater auf hoher See! Mit dem Traum, die Welt zu retten, begibt sich ein Mädchen an Bord von Kapitän Nemos ‹Nautilus›. Doch das berühmte Schiff ist längst zum Museum verkommen. Die gealterte Besatzung setzt alles daran, sich den Lebensabend so angenehm wie möglich zu gestalten. Verständigungsversuche laufen ins Leere, man verheddert sich in Nebensächlichkeiten – doch sie alle sitzen im gleichen Boot. Die international bekannte Maskentheater-Gruppe Familie Flöz spinnt eine poetische und absurd-komische Geschichte aus stummem Spiel und musikalischer Phantasiesprache. Sänger:innen und ein Instrumentalensemble bringen die geheimnisvolle Welt des Meeres zum Erklingen.
Photos: Ingo Höhn
16. November 2023, 20:00 Uhr, Kleine Bühne
‹Das Leben ist unaufhaltsam› – Von Natalia Blok, Uraufführung
Schauspiel
Matvii ist achtzehn und in der ukrainischen Stadt Cherson eingeschlossen. Eigentlich will er Filmregisseur werden und mit seiner Freundin ausgehen. Doch der Krieg ist in sein Leben eingebrochen. Am Telefon beruhigt er seine Mutter, die in die Schweiz geflohen ist. Er kümmert sich um die Haustiere von geflüchteten Bekannten und überlebt mit einer Katze, einem Papagei und einem Hamster in seiner Wohnung. Wann wird er selbst die Flucht antreten? Bis dahin dokumentiert er mit seinem Handy Kriegsszenen auf den Strassen von Cherson. Matviis Geschichte steht für das Schicksal aller jungen Menschen, die mitten im Krieg erwachsen werden müssen und für ihr Recht auf ein normales Leben kämpfen. Aufgeschrieben hat die Szenen seine Mutter, die ukrainische Autorin Natalia Blok, die inzwischen in Basel lebt.
Alle Vorstellungen sind ukrainisch übertitelt. Die Uraufführung ist für Menschen ab 13 Jahren geeignet.
Menschen mit Aufenthaltsstatus N, F, B (mit «Flüchtlingsstatus») sowie Schutzstatus S haben bei Vorlage der Bescheinigung die Möglichkeit, an der Abendkasse jeweils eine Freikarte zu beziehen. Nach Verfügbarkeit. Die Karten werden durch unser Partizipationsprogramm ‹Eins mehr› von privaten Schenker:innen finanziert.
Photos: Lucia Hunziker
4. November 2023, 19:30 Uhr, Grosse Bühne, Uraufführung
‹Pferd frisst Hut› – Musikalische Komödie nach Eugène Labiches ‹Ein Florentinerhut› in einer Bearbeitung von Sabrina Zwach, Musik von Herbert Grönemeyer
Oper
Das Pferd des reichen Müssiggängers Fadinard hat den Florentinerhut von Mada-me Beauperthuis aufgefressen. Nicht weiter schlimm? Sehr schlimm! Denn wenn Madame ohne Hut nach Hause kommt, erfährt ihr eifersüchtiger Gatte von ihrem heimlichen Techtelmechtel mit einem Polizisten. So rast Fadinard ausgerechnet am Tag seiner Hochzeit auf der Suche nach einem Ersatzhut durch ganz Paris.
Herbert Fritsch inszeniert Eugène Labiches Klassiker als temporeiche Komödie. Der deutsche Popsänger Herbert Grönemeyer kehrt zu seinen Wurzeln als Thea-termusiker zurück und komponiert ein Musiktheater für ein Ensemble aus Schau-spieler:innen und Opernsänger: innen, Chor und Orchester.
Photos: Thomas Aurin
18. Oktober 2023, 19:30 Uhr, Schauspielhaus, Uraufführung
‹Immer Ärger mit Bartleby› – Nach Herman Melvilles ‹Bartleby der Schreiber›
Schauspiel
In der Marketingabteilung der Zukunft sind alle achtsam. Man arbeitet hocheffizient und remote. Es herrschen eine flache Hierarchie und eine Atmosphäre der Wertschätzung. Arbeit wirkt wie Freizeit. Trotzdem bleibt das Marketingteam hinter den Erwartungen zurück. Es muss endlich wieder einen Verkaufserfolg landen, sonst gibt es einen Transformationsprozess. Als die neue Mitarbeiterin Bartleby auftaucht, lehnt sie zunächst jegliche Arbeit ab – bis das Team sie missversteht und ihre Verweigerungshaltung als Kampagne vermarktet…
Inspiriert von der Erzählung ‹Bartleby der Schreiber› widmet sich Musiker, Künstler und Entertainer Rocko Schamoni mit der Basler Compagnie humorvoll den Widersprüchen der modernen Arbeitswelt.
Photos: Ingo Höhn
22. September 2023, 19:00 Uhr, Grosse Bühne
‹Der Yopougon-Ring›
Oper
Wagners Mythenwelt aus einer postkolonialen Perspektive: In einer Performance zwischen Tanz, Diskurs und Popkultur sprengt das transkulturelle Kollektiv rund um Monika Gintersdorfer und Knut Klassen Richard Wagners Monumentalwerk. Gemeinsam mit Performer:innen aus der Côte d’Ivoire nehmen sie den Zyklus und seine Themen wie Magie und Mythos, Herrschaft und Heroenkult unter die Lupe. Gintersdorfer / Klassen entwickeln Projekte, in denen sie Lebensstrategien und Ausdrucksformen der Darsteller:innen zum Zentrum machen und mit eigenen Ästhetiken konfrontieren. Mit ihrer Arbeit überschreiten sie die Grenzen, diesmal von Abidjan bis Basel und zurück.
Photos: Ingo Höhn
21. September 2023, 20:00 Uhr, Kleine Bühne
‹Little Ice Age› – Von Marthe Meinhold und Marius Schötz
Schauspiel
Eine kleine Gruppe trifft sich im Museum vor der ‹Winterlandschaft› von Hendrick Avercamp aus dem Jahr 1608. Es zeigt eine ganze Gesellschaft, die sich auf dem Eis vergnügt. Auch damals, in der so genannten Kleinen Eiszeit, änderte sich das Klima. Es wurde im Schnitt zwei Grad kälter. Dramatische gesellschaftliche Veränderungen waren die Folge: die moderne Welt entstand.
Das Regieduo Marthe Meinhold und Marius Schötz kehrt nach dem ‹Narrenschiff› ans Theater Basel zurück. Diesmal erzählen sie ein dringliches Thema von heute aus historischer Perspektive mit viel Spiellust und Humor. Marius Schötz hat den Schauspieler:innen erneut eine Reihe Songs auf den Leib geschrieben, die von Jia Lim live am Cembalo begleitet werden.
Photos: Lucia Hunziker
16. September 2023, 18:00 Uhr, Grosse Bühne
‹Die Walküre› – Erster Tag des Bühnenfestspiels ‹Der Ring des Nibelungen› von Richard Wagner
Oper
Die Walküre – zweiter Teil der ‹Ring›-Saga: Die inzestuöse Liebe der Zwillinge Siegmund und Sieglinde wird zur Zerreissprobe für die Götterfamilie. Im Streit mit seiner Gattin Fricka verspricht Wotan, seine Lieblingstochter Brünnhilde mit der Beseitigung Siegmunds zu beauftragen. Doch die Walküre Brünnhilde verweigert die Gefolgschaft, was zum endgültigen Bruch mit dem Vater führt. Wotan bestraft die «Abtrünnige», indem er sie in Schlaf versetzt und einen Feuerkreis um sie legt. Nur furchtlose Held:innen vermögen diesen zu durchschreiten.
Photos: Ingo Höhn
10. September 2023, 18:00 Uhr, Parcours
‹Gold, Glanz und Götter›
Oper
Das Rheingold ist in Richard Wagners ‹Ring des Nibelungen› Motor des Geschehens. Zu Beginn der Tetralogie noch als natürlicher Rohstoff im Rhein ruhend, wird es von Alberich geraubt und zum Herrschaftsinstrument gemacht. Das Regie-Duo Kroesinger/Dura nimmt das Motiv des Goldraubs zum Ausgangspunkt für eine investigative Beschäftigung mit Basels Kolonialgeschichte. Ein musiktheatraler Parcours beleuchtet in mehreren Stationen im Theater Basel die Rolle einflussreicher Basler Familien im Sklavenhandel und die lukrativen Tätigkeiten der Basler Mission an Afrikas Goldküste. Hans-Werner Kroesinger und Regine Dura gehören zu den Pionier:innen des Dokumentartheaters. In ihren Inszenierungen verdichten sich Zeitzeugenberichte und historische Dokumente zu vielschichtigen Erzählungen über unsere Geschichte und Gegenwart.
Photos: Ingo Höhn
9. September 2023, 19:00 Uhr, Grosse Bühne
‹Das Rheingold› – Vorabend zum Bühnenfestspiel ‹Der Ring des Nibelungen› von Richard Wagner
Oper
Als die Riesen den Lohn für das Errichten der Götterburg Walhall einfordern, gerät Chef-Gott Wotan in Bedrängnis. Der listige Loge weiss Rat: Einst kam der Nibelung Alberich in Besitz des Rheingolds, das – zum Ringgeschmiedet – grenzenlose Herrschaft verspricht. Wotan und Loge beschliessen, Alberich das Gold und den Ring zu entreissen, um die Riesen zu bezahlen. Benedikt von Peter nimmt in seiner Neuinszenierung Wotans patriarchale Herrschaft und deren unheilvolle Auswirkungen auf die nachfolgenden Generationen in den Blick. Durch die Augen Brünnhildes er-lebt das Publikum die vierteilige Geschichte als zersplitterte Erinnerungsspur.
Photos: Ingo Höhn
8. September 2023, 19:30 Uhr, Schauspielhaus
‹Antigone› – Von Lucien Haug nach Sophokles
Schauspiel
Antigone widerspricht. Ihr Bruder starb auf dem Schlachtfeld als Verräter. König Kreon verweigert ihm die letzte Ehre. Antigone lehnt sich gegen das geltende Recht, den neuen Herrscher und am Ende gegen alle auf. Antigone und Kreon, das sind Vera Flück und Sven Schelker. Zusammen sind sie gefangen in einer Arena, umringt von zahlreichen Stimmen ihrer Stadt. Sie verhandeln den uralten Konflikt neu, spielen vom Boten bis zum König alle Rollen selbst, um so zum Kern der Tragödie vorzustossen.
Photos: Ingo Höhn
7. September 2023, 20:00 Uhr, Kleine Bühne
‹Ensemble› – Uraufführung
Ballett
Anlässlich der Eröffnung der neuen Spielzeit und des Starts der neuen Leitung des Balletts präsentieren Mitglieder des Ballettensembles eine eigene Arbeit. Sie experimentieren und forschen in vielfältigen Formaten. Das Publikum ist eingeladen, den ganz eigenen Ausdruck des neu formierten Ensembles in facettenreichen Weisen hautnah mitzuerleben. Der Abend bietet einen Querschnitt der Stimmen von heute und morgen – Tanz und Choreographie und darüber hinaus. Miteinander geht es weiter. Ensemble.
Photos: Ingo Höhn
10. Juni 2023, 20:00 Uhr, Kleine Bühne
‹Stürmen› – Nach William Shakespeare
Oper, Theater Public
Die Junge Oper des Theater Basel stürmt die Kleine Bühne mit einer grossen Produktion. In William Shakespeares ‹The Tempest› ist der Sturm ein künstlich herbei-geführtes Unwetter, ein Zauberwerk. Er wird benutzt, um brüderlichen Zwist beizulegen und eine staatspolitisch wichtige Ehe zu stiften.
Mit sturmtiefer Musik von Henry Purcell bis Henry Cowell lassen sich die jungen Menschen von Shakespeares Sturm zu Themen inspirieren, die für sie wichtig sind: Machtmissbrauch, das Gefühl von Fremdbestimmtsein, Wut und Ohnmacht, innerer Sturm und Drang nach Mitbestimmung und natürlich: Liebe.
Photos: Ingo Höhn
2. Juni 2023, 19:00 Uhr, Treffpunkt: Roxy Birsfelden
‹Abteilung Leben› – Von Christoph Marthaler und Ensemble
Schauspiel
Christoph Marthaler lädt das Publikum des Theater Basel über die Kantonsgrenze nach Birsfelden. Die Strecke ist kaum der Rede wert, unter zehn Minuten dauert die Tramreise ab Bankverein. Der Ausflug könnte sich lohnen, denn Marthaler und sein Ensemble empfangen ihre Gäste an einem Ort, an dem das menschliche Dasein in sinnvolle Bahnen gelenkt wird: in der Abteilung Leben in Birsfelden!
Die Erfindung von Theaterereignissen im Öffentlichen Raum war Christoph Marthalers grosse Leidenschaft, als er Ende der 1980er Jahre mit dem Inszenieren begann. In Basel und Zürich bespielte er Plätze, Apotheken, Stadthäuser, Garagen und Bahnhöfe. Auch später führten ihn seine Wege für einzelne Projekte immer wieder zurück zu diesen Wurzeln.
Photos: Ingo Höhn
26. Mai 2023, 19:30 Uhr, Schauspielhaus
‹Explosiv! – Schweizer Premiere ‹FIT› von Alexander Ekman und die Uraufführung ‹Far Side› von Andonis Foniadakis
Ballett
Zwei energetische Bilderstürmer treffen aufeinander und lassen den Tanzboden beben: der Schwede Alexander Ekman, dessen packende Bühnensprache am Theater Basel zuletzt in seinem abendfüllenden Stück ‹Cow‹ zu erleben war und der Grieche Andonis Foniadakis. In Foniadakis' atmosphärisch dichtem Stück ‹Far Side› erkundet das Ensemble zu neukomponierter Musik von Julien Tarride die dunkle Seite des Mondes («far side of the Moon»). Ekman arbeitet in ‹FIT›mit bereits bestehender Musik an konkreten Fragestellungen unserer Zeit: Wer oder was passt («fitting in» im Sinne von «hineinpassen») in einen gesellschaftlichen oder künstlerischen Kontext? Zwischen Abgrenzung und Zugehörigkeit erlebt man ein humorvolles Tanzstück, in dem mit dem Strom aber auch dagegen geschwommen wird. Neben Foniadakis' körperbetont grosser Gestik prägt bei Ekman theatral getanzte Zwischenmenschlichkeit und auch etwas Situationskomik den Abend.
Photos: Gregory Batardon
26. Mai 2023, 19:30 Uhr, Grosse Bühne
‹Vergeigt› – Von Herbert Fritsch
Oper
In ihrer ersten Zusammenarbeit erschaffen Regisseur Herbert Fritsch, Ausnahmegeigerin Patricia Kopachinskaja und der bildende Künstler Jannis Varelas eine musikalische Welt jenseits der Genregrenzen. Mit Feuereifer und Todesernst widmet sich ein spartenübergreifendes Ensemble dem kollektiven Instrumentalspiel. Eine humorvolle Komposition aus Klängen, Gesten und absurden Situationen schraubt sich zur präzise choreographierten Sinnfreiheit empor. Hoch virtuos und hochgradig ungeschickt: hier wird auch das Nicht-Können bis zum Exzess perfektioniert. Die Hingabe wird zum Ort, wo die Musik ihren Ursprung hat.
Photos: Thomas Aurin
29 Premieren und zehn Wiederaufnahmen stehen in der Spielzeit 23/24 auf dem Programm. Darunter Richard Wagners ‹Der Ring des Nibelungen›. In der Ballettsparte weht ein frischer, internationaler Wind, und sowohl Schauspiel als auch Oper bringen grosse Held:innen, Klassiker und Neuinszenierungen auf die Bühne. Der Start ist am 7. September!
Intendant Benedikt von Peter hat heute gemeinsam mit der Schauspielleitung Anja Dirks, Inga Schonlau, Antú Romero Nunes und Jörg Pohl, der Künstlerischen Leiterin und Kuratorin Ballett Adolphe Binder und dem stellvertretenden Künstlerischen Leiter Ballett Tilman O’Donnell sowie Patrick Oes, Co-Leiter Theater Public, das Programm für die Spielzeit 23/24 vorgestellt. Die Medienkonferenz fand im Schauspielhaus statt.
Photos: Ingo Höhn
5. Mai 2023, 19:30 Uhr, Schauspielhaus
‹Die bitteren Tränen der Petra von Kant› – Von Rainer Werner Fassbinder
Schauspiel
Fassbinders meistgespieltes Theaterstück handelt von den verhängnisvollen Seiten des Begehrens. Es geht um die Liebe im Kapitalismus. Die erfolgreiche Modeschöpferin Petra von Kant hat bereits ihren Ehemann und andere Konventionen in Sachen Liebe über Bord geworfen. Aber auch ihre neue Romanze ist alles andere als ein utopischer Sehnsuchtsort. Die Beziehungen zu ihrer Geliebten und zu ihrer Sekretärin offenbaren die wahren Machtverhältnisse. Die private Wohnung wird zum Schauplatz gesellschaftlicher Abrechnung. Ein virtuoses Melodram mit sechs starken Frauenrollen.
Photos: Ingo Höhn
28. April 2023, 20:00 Uhr, Kleine Bühne
‹Die beste aller Zeiten› – Von Michelle Steinbeck
Schauspiel
Die Erde ist kaputt. Der König hat beschlossen, dass kein Nachwuchs mehr geboren werden soll. Wenn schon keine Hoffnung auf eine bessere Zukunft besteht, dann sollen die Menschen ihre restlichen Tage wenigstens ohne Sorgen verbringen. Die Utopie verspricht Freiheit und Gleichheit für alle. Und doch regt sich Widerstand: Einige Unverbesserliche arbeiten noch immer an einer Zukunft. Das Stück basiert auf einer mittelalterlichen neapolitanischen Märchensammlung. Es sind derbe, wilde, brutale Geschichten voller Lebenslust und Sinnenfreude. Michelle Steinbeck, Hausautorin in der Spielzeit 21/22, zerlegt dieses Werk der europäischen Lachkultur und zeichnet eine groteske Vision unserer gegenwärtigen Misere.
Photos: Lucia Hunziker
22. April 2023, 19:30 Uhr, Grosse Bühne
‹Die Schöpfung› – Oratorium von Joseph Haydn
Oper
Joseph Haydns Oratorium erzählt von den grundlegenden Mythen der westlichen Kultur: der biblischen Geschichte der Schöpfung. Die Musik führt uns vom Chaos über die sieben Tage der Schöpfung bis hin zu Adam und Eva im Garten Eden. Regisseur Thomas Verstraeten lässt sich in seinen Arbeiten von lokalen Gemeinschaften und Subkulturen inspirieren. Für ‹Die Schöpfung› arbeitet er mit verschiedenen Schulen in der Region Basel zusammen: die Gymnasien in Muttenz und Oberwil, die mit diesem Projekt ihr 50-jähriges Jubiläum feiern. Gemeinsam mit den Schüler:innen wird die Geschichte, die so alt wie die Zeit ist, interpretiert und konfrontiert mit ihren eigenen Geschichten. Neben den Schulchören singen und spielen auch der Chor des Theater Basel und das La Cetra Barockorchester.
Photos: Judith Schlosser
31. März 2023, 19:30 Uhr, Grosse Bühne – Uraufführung
‹Molière – der eingebildete Tote› – Von Nona Fernández nach Molière
Schauspiel
Im Theater kann man nicht «wirklich» sterben. Aber was, wenn doch? Hier geht es um eine Schauspieltruppe, deren Leiter mitten in einer Aufführung stirbt. Am 17. Februar 1673 spielt Molière die Hauptrolle in ‹Der eingebildete Kranke›. Doch als dieser von seinem vorgetäuschten Tod wieder «aufwachen» soll, regt Molière sich nicht mehr. Was dann passiert, davon erzählt ‹Der eingebildete Tote› mit Slapstick, Gags, Verwechslungen und Täuschungen. Denn Molière sieht gar nicht ein, dass er tot ist. Er fleht seine Kolleg:innen an, weiterzuspielen, aber sie hören und sehen ihn nicht. Es entwickelt sich ein temporeiches Stück, in dem die Lebenden gegen die Toten intrigieren und umgekehrt.
Molière und seine Compagnie haben auf der Bühne, für die Bühne gelebt. Wie zahllose Theatergruppen vor und nach ihnen arbeiteten sie jahrzehntelang zusammen und schufen ein einzigartiges Werk. Doch was bleibt in der flüchtigsten aller Künste, wenn man stirbt? Molières unruhiger Geist kann sich dem Tod nicht übergeben, weil die Bühne ihn nicht lässt. Anlässlich seines 350-jährigen Todestages widmet die Basler Compagnie diesem quicklebendigen Untoten des Theaters eine Komödie in seinem eigenen Stil.
Photos: Lucia Hunziker
18. März 2023, 19:30 Uhr, Grosse Bühne
‹Coppélia› – Ballett in zwei Akten mit Musik von Léo Delibes und Milko Lazar
Ballett
Swanilda und Franz sind verlobt. Doch sie zweifelt an seiner Treue, als er der geheimnisvollen Coppélia nachstellt. Durch einen Zufall entdeckt Swanilda, dass die übermenschlich schöne Coppélia nur eine Puppe ist, und fasst einen Plan, wie sie Franz’ Herz zurückgewinnen kann. Der Ballettklassiker beruht auf E. T. A. Hoffmanns unheimlicher Erzählung ‹Der Sandmann›. Das Schauermotiv der lebendigen Puppe wird hier aber in einer heilen Welt angesiedelt. Edward Clug kombiniert beide Stimmungen in seinem modernen Tanzabend und ergänzt die heitere Originalmusik von Léo Delibes mit Neukompositionen von Milko Lazar. Durch das Luxus-Interieur der erfolgreichen Industrial Designerin Nika Zupanc entsteht auf der Bühne eine verführerisch verspielte Atmosphäre um Coppélia. So nähert sich Clug dem Unheimlichen und Phantastischen über die Magie der Schönheit.
Photos: Gregory Batardon
17. März 2023, 19:30 Uhr, Schauspielhaus
‹Die Perser› – Von Aischylos. Nach einer Übersetzung von Kurt Steinmann
Schauspiel
Aischylos zeigt ein despotisches Regime kurz vor dem Zusammenbruch. Der Chor der jungen Perserinnen beklagt die im Krieg getöteten Kämpfer:innen. Ihre Trauer verwandelt sich in Wut. Sie begehren auf und setzen eine revolutionäre Bewegung in Gang, die das autokratische System ins Wanken bringt.
Wie geht der Westen mit dem Schrecken um, der ihn umgibt? Mit Grenzkontrollen und Abschottung, mit Diplomatie und Waffenlieferungen, mit hohlen Phrasen und belanglosem Geschwätz. Aber auch mit Empathie und Solidarität, mit Hilfe und Schutzangeboten, mit Schuldgefühlen und ausgestreckten Händen.
Photos: Eike Walkenhorst
4.März 2023, 20:00 Uhr, Gare du Nord, Uraufführung
‹Persona – Von Anda Kryeziu nach dem Film von Ingmar Bergman
Oper
Von einem Tag auf den anderen verstummt Elisabeth Vogler. In der Zurückgezogenheit eines Strandhauses kümmert sich Krankenpflegerin Alma um sie und versucht alles, um sie wieder zum Sprechen zu bringen. Ingmar Bergmans Film ist ein rätselhaftes Psychogramm über zwei Frauen, deren obsessive Beziehung die Ränder ihrer Persönlichkeiten zum Bröckeln bringt. In ihrer Adaption erkunden Komponistin Anda Kryeziu und Regisseurin Caterina Cianfarini die Grenzen des Sagbaren und die Beschaffenheit menschlicher Identität. Mittels Live-Elektronik und Klangveränderung untersucht die Komposition Wahrnehmungsprozesse sowie das Verhältnis von Körper, Technik und Stimme. Erstmals spielt eine Musiktheater-Produktion des Theater Basel im Gare du Nord.
In Kooperation mit dem Gare du Nord, Bahnhof für Neue Musik
Photos: Ingo Höhn