- Inszenierung – Stefan Pucher
- 2 Stunden 20 Minuten mit Pause
- Interessant für Menschen ab 14+
- With English surtitles (except for the premiere)
Ein Panorama des bürgerlichen Unruhezustands
Rechtsanwalt Bassow hat ein paar Freund:innen und Bekannte zum Digital Detox nach Davos eingeladen. Zwischen Bündner Bergwelt und Handyentzug entspinnen sich Liebeleien und Querelen. Doch die allgemeine tiefe Sinnkrise lässt sich nur notdürftig überdecken. Identität und Intelligenz scheint es nur noch digital zu geben, während die politische Realität irgendwo da draussen furchtbar analog ist. Maxim Gorki schrieb das Stück 1904 am Vorabend der Revolution und der grossen Kriege des 20. Jahrhunderts. Dietmar Dath hat es für das Theater Basel überschrieben. Schlagfertig und humorvoll erzählt er die bequeme Bohème-Bourgeoisie als Menschen von heute.
Im Anschluss an die Vorstellung findet am 20. März 2024 im Foyer Schauspielhaus und am 25. April 2024 im Theatercafé ein Publikumsgespräch statt.
Gemeinsam mit der Dramaturgie kuratiert das Basler Kulturhaus Bider & Tanner seit vielen Jahren den Büchertisch zu unseren Stücken. Die Auswahl an Büchern, CD, DVD, Katalogen oder auch Noten ist jederzeit im Onlineshop zugänglich. Es lohnt sich, regelmässig zu stöbern.
Mediathek
- Inszenierung –
- Autor –
- Bühne –
- Kostüme –
- Komposition / Sounddesign –
- Videodesign –
- Lichtdesign –
- Dramaturgie –
- Bassow, Sergej –
- Warwara, seine Frau –
- Wlas, Bruder von Warwara –
- Gleichmüller, Torsten –
- Gleichmüller-Gwörbel, Julia –
- MC Kratzkatz –
- Rick Roaming –
- Strubbel –
- Mara Poggiolesi –
- Mehrwert 1 –
- Mehrwert 2 –
- Live Kamera –
Der Regisseur Stefan Pucher zeichnet eine Momentaufnahme einer Gesellschaft in einer Sinnkrise, egozentrisch getrieben, verloren, in der digitalen, wieder analogen Welt und diese Mischung aus Satire und Kapitalismuskritik und sehr handfesten Schauspiel ist klug gemacht und virtuos inszeniert und eben auch sehr unterhaltsam.
Der linke Autor Dietmar Dath überschreibt Maxim Gorkis Klassiker. Warum? Weil der Russe ihm zufolge in dem Stück einen Fehler gemacht hat.
Man muss diese Überzeugungen nicht teilen, um an der Inszenierung Spass zu haben. Schliesslich stellt Regisseur Stefan Pucher der Gesellschaftskritik nicht nur GIFs tanzender Katzen und Kakerlaken, diverse Meme-Zitate sowie die typisch baslerischen Live- Kamera-Schaltungen aus dem Theaterkeller entgegen, sondern auch eine Prise Pop.
Pucher und Dath sind ein interessantes Duo. Dietmar Dath, Jahrgang 1970, ist ein extrem produktiver und vielseitiger kritischer Intellektueller und Künstler. Ein Tausendsassa. Er ist marxistischer Antikapitalist und gleichzeitig Redaktor im Feuilleton der bürgerlichen Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Das muss einer erst mal zusammenbringen. Er ist der wohl profundeste lebende Kenner der Science-Fiction-Literatur. Die Liste seiner literarischen, dramatischen, lyrischen, theoretischen und publizistischen Veröffentlichungen ist ellenlang.
(Das Ensemble spielt) diese Karikaturen, diese sonderbaren und etwas wahnsinnigen, Oberschichtsmenschen, die keinerlei Hoffnung mehr von sich und für sich haben (...) sehr elegant, es ist alles sehr komödiantisch und macht auch beim Zuschauen durchaus Spass.
Termine folgen