- Inszenierung – Anna Bergmann
- 1 Stunde 30 Minuten ohne Pause
- Altersempfehlung: 16+
- With English surtitles (except for the premiere)
Grosse Gefühle auf leerer Bühne
Fassbinders meistgespieltes Theaterstück handelt von den verhängnisvollen Seiten des Begehrens. Es geht um die Liebe im Kapitalismus: Die erfolgreiche Modeschöpferin Petra von Kant hat bereits ihren Ehemann und andere Konventionen in Sachen Liebe über Bord geworfen. Aber auch ihre neue Romanze ist alles andere als ein utopischer Sehnsuchtsort. Die Beziehungen zu ihrer Geliebten und zu ihrer Sekretärin offenbaren die wahren Machtverhältnisse. Die private Wohnung wird zum Schauplatz gesellschaftlicher Abrechnung. Ein virtuoses Melodram mit sechs starken Frauenrollen.
Neue Regie
Aufgrund einer schweren Erkrankung im engsten Familienkreis musste Emilie Charriot zu unserem grossen Bedauern kurzfristig die Regie von ‹Die bitteren Tränen der Petra von Kant› abgeben. Wir freuen uns ausserordentlich, dass es gelungen ist, mit Anna Bergmann eine exzellente Regisseurin für die Aufgabe zu gewinnen, die noch dazu das Stück 2016 auf Schwedisch am Malmö Stadttheater schon einmal inszeniert hat.
Gemeinsam mit der Dramaturgie kuratiert das Basler Kulturhaus Bider&Tanner seit vielen Jahren den Büchertisch zu unseren Stücken. Jetzt ist diese Auswahl an Büchern, CD, DVD, Katalogen oder auch Noten jederzeit im Onlineshop zugänglich. Es lohnt sich, regelmässig zu stöbern.
Mit freundlicher Unterstützung durch die Französische Botschaft in der Schweiz und in Liechtenstein
Mediathek
- Inszenierung –
- Kostüme –
- Komposition –
- Lichtdesign –
- Choreographie –
- Dramaturgie –
- Petra von Kant –
- Karin Thimm –
- Sidonie von Grasenabb –
- Valerie von Kant –
- Gabriele von Kant –
- Marlene –
Infolge einer Absage hat Anna Bergmann, Schauspielchefin des Badischen Staatstheaters Karlsruhe, die Regie übernommen und in kürzester Zeit Grossartiges auf die Bühne gebracht. Unterstützt wird sie dabei von sechs hervorragenden Frauen, wobei in den Hauptrollen Carina Braunschmidt als Petra von Kant, Mala Emde als Karin Thimm und Sina Kiessling als Marlene der Handlung eine vibrierende Dynamik verleihen. Das Stück besticht durch die komplexen Verhältnisse der sechs anwesenden Frauen und ihre undurchsichtigen Verhältnisse.
Wann immer das Stück auf der Bühne erscheint, gilt das Lob der titelgebenden Hauptdarstellerin. In Basel ist es Carina Braunschmidt, die die liebeshungrige und liebesunfähige Petra darstellt. Es ist Verzweiflungskunst pur, was die Schauspielerin über 90 Minuten atemlos liefert.
Die Spielerinnen schaffen immer wieder eine beeindruckende Intensität auf der Bühne. Vor allem Carina Braunschmidt als Petra von Kant ist stark. Sie ist schnell, sie spielt die Abgründe ihrer Figur, sie ist gleichzeitig verletzt, verletzlich und verletzend bis zur Katharsis am Schluss.
Ein packendes Schauspielerinnentheater. (…) Petra von Kant auf der Bühne des Basler Schauspielhauses, das ist eine mitreissende Carina Braunschmidt. Die Schauspielerin kniet sich in diese ungemein schwierige Rolle rein, als gäbe es kein Morgen mehr.
Sie [Carina Braunschmidt] hat sich die Titelrolle fühlbar einverleibt und funktioniert aus ihr heraus bis in jede Regung. Das Süchtige-Abgründige und das Selbstische gehen organisch Hand in Hand. Von dieser Spannung bezieht sie eine Präsenz und eine Führung, die sie stets zum Fokus des Abends macht, ohne ihn je behaupten zu müssen.