Das Narrenschiff
Schauspiel

Nach Sebastian Brant

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  • Eine Szene aus Das Narrenschiff
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  • Eine Szene aus Das Narrenschiff

  • Uraufführung
  • 2 Stunden ohne Pause
  • Altersempfehlung: 12+
  • With English surtitles (except for the premiere)

Ein zielloses Singspiel

Für seinen Bestseller recherchiert Sebastianus Brant auf einem seltsamen Schiff. Die dorthin verstossenen Narren sind auf einer Reise ohne Ziel. Über einen Sturm, die ein oder andere Liebschaft, einige Sammlerstücke und viele Lieder erreichen sie am Ende die Selbsterkenntnis. Zumindest rückblickend.
Das ‹Narrenschiff›, 1494 in Basel erschienen, war der erste deutschsprachige Bestseller. Die Moralsatire versammelt eine Typologie von über hundert Närrinnen und Narren auf symbolischer Reise in das imaginäre Land Narragonien. Habsucht, Wollust, Hass und Neid werden ebenso verspottet wie «seiner selbst vergessen» und «nicht Scherz verstehen».
Marthe Meinhold und Marius Schötz haben – sehr frei nach dem Original – Text und Musik für ein heutiges ‹Narrenschiff› geschrieben. Spätmittelalterliche Verse treffen auf schmissige Songs; dazu Pianobegleitung. Ein Reigen mit Reimen und Refrains über die immer wieder mögliche Veränderung.

Digitaler Büchertisch

Gemeinsam mit der Dramaturgie kuratiert das Basler Kulturhaus Bider&Tanner seit vielen Jahren den Büchertisch zu unseren Stücken. Jetzt ist diese Auswahl an Büchern, CD, DVD, Katalogen oder auch Noten jederzeit im Onlineshop zugänglich. Es lohnt sich, regelmässig zu stöbern.

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Das Ensemble bewältigt mit Leichtigkeit komplexe Song-Arrangements und spielt mit Enthusiasmus und Präzision seine Stärken aus. Gerade die Ziellosigkeit der Fahrt ohne Längen zu füllen und doch fühlbar werden zu lassen, ist wohl das grosse Kunststück der Inszenierung. Sie besticht mit Liebe zum Detail.
Nachtkritik
Die Narren und Närrinnen ernten nicht nur viel Gelächter, sondern auch nach jedem Song Applaus. Das liegt nicht nur an der Musik, sondern zu grossen Teilen am Text, den die Verantwortlichen konsequent vom Original gelöst und in die Gegenwart übersetzt haben. Statt Verse aufzusagen, nehmen sie Weisheiten und Eitelkeiten aus der Populärkultur auf die Schippe. (..) Eine erfrischend moderne Interpretation eines Werks, das bis heute hochaktuell bleibt und vor Witz sprüht.
bz Basel
Das kleine Schauspielensemble macht sich in der einfallsreichen Regie von Marthe Meinhold und Marius Schötz so lustvoll auf die närrische Reise ins Nirgendwo, dass dem Publikum gar nichts anderes übrig bleibt, als mitzulachen und zu wünschen, dass ein solch vergnügter, gescheiter Abend niemals enden möge.
Journal21
Welche Narren hätte Brant heute an Bord genommen? In Basel ist da zunächst die Auferstehung des selbstverliebten Beaus als klickgewohntes Social-Media-Selfie auf Smartphoneentzug, den Julian Anatol Schneider mit dem wunderbar unironischen Witz eines eitlen Musicalstar ausstattet. Mit ihrer körperlichen und stimmlichen Präsenz lässt Barbara Colceriu ihren Moritz Hecht vor Wollust geradezu bersten, während Andrea Bettini der messihaften Sammlerin Bruna Berosini schlager-elegische Melancholie einer kleinen, griechischen Wein ausschenkenden Kneipe verleiht. Jia Lim überklimpert virtuos wie der schon ikonisch gewordenen Barpianist auf Traumschiffen die wunderbar arhythmischen, reim- und pointenlosen Songtexte, hilft als Rolle gewordener Running Gag Marlene Styrad aus und trompetet nebenbei Annika Meiers Helenefischerei noch etwas James-Bond-Bombast ein.
Badische Zeitung
Statt spitze und derbe Verse wie im Original gibt’s im Theater schmissige Songs und poppige Weisheiten, die verspottet werden. Ausser dem teils etwas gar banalen und klamaukigen Text bietet die Inszenierung Witz und Unterhaltung, und ein tolles Bühnenbild mit Wellen, deren Konturen im Sturm aufleuchten und einem Holzschiff, das dem liebevoll gemachten Stück etwas kindlich Verspieltes verleiht.
SRF 2 Kultur