Wie kaum ein anderer Komponist prägte Béla Bartók die musikalische Moderne des frühen des 20. Jahrhunderts. Die Uraufführung seiner Pantomime ‹Der wunderbare Mandarin› in der Kölner Oper geriet 1926 zum politischen Skandal: Der damalige Kölner Oberbürgermeister – und spätere deutsche Bundeskanzler – Konrad Adenauer verfügte höchstselbst, dass das Werk vom Spielplan gestrichen werden solle. Zur fast gleichen Zeit erlebte Bartóks ‹Tanz-Suite› mit über 160 Aufführungen durch renommierte Orchester in Europa und Amerika einen beispiellosen Erfolg.
In Basel kam es 1929 kam es zur schicksalhaften Begegnung mit dem 22-jährigen Dirigenten Paul Sacher, der kurz zuvor das Basler Kammerorchester gegründet hatte. Die Zusammenarbeit mit dem Kammerorchester verankerte Bartóks Musik in der Stadt Basel und gipfelte in drei Auftragswerken: Die Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta (1936), die Sonate für zwei Klaviere und Schlagzeug (1937) und das Divertimento für Streichorchester (1939).
Anlässlich der Neuinszenierung der beiden Bühnenwerke ‹Der wunderbare Mandarin› und ‹Herzog Blaubarts Burg› am Theater Basel widmet sich ein ganzes Wochenende dem Leben und Schaffen des ungarischen Komponisten. In zwei Kammerkonzerten mit Musiker:innen des Sinfonieorchester Basel stehen Schlüsselwerke – wie u. a. die 1937 in Basel uraufgeführte Sonate für zwei Klaviere und Schlagzeug – auf dem Programm. In einem Gespräch mit Dr. Felix Meyer (bis 2022 Direktor der Paul Sacher Stiftung) und dem Dirigenten und Pianisten Roderick Shaw geht es um die Bühnenwerke Bartóks und das Wirken des Komponisten in Basel.