- Herbert Fritsch
- Patricia Kopatchinskaja
- nur 8 Mal in 3 Wochen
- 1 Stunde 30 Minuten ohne Pause
- Altersempfehlung: 12+
Musiktheater mit Geigenvirtuosin Patricia Kopatchinskaja
In ihrer ersten Zusammenarbeit erschaffen Regisseur Herbert Fritsch, Ausnahmegeigerin Patricia Kopachinskaja und der bildende Künstler Jannis Varelas eine musikalische Welt jenseits der Genregrenzen. Mit Feuereifer und Todesernst widmet sich ein spartenübergreifendes Ensemble dem kollektiven Instrumentalspiel. Eine humorvolle Komposition aus Klängen, Gesten und absurden Situationen schraubt sich zur präzise choreographierten Sinnfreiheit empor. Hoch virtuos und hochgradig ungeschickt: hier wird auch das Nicht-Können bis zum Exzess perfektioniert. Die Hingabe wird zum Ort, wo die Musik ihren Ursprung hat.
In Kooperation mit der Art Basel
Gemeinsam mit der Dramaturgie kuratiert das Basler Kulturhaus Bider&Tanner seit vielen Jahren den Büchertisch zu unseren Stücken. Jetzt ist diese Auswahl an Büchern, CD, DVD, Katalogen oder auch Noten jederzeit im Onlineshop zugänglich. Es lohnt sich, regelmässig zu stöbern.
Mit freundlicher Unterstützung durch den Gönnerkreis Theater Basel
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Der Regisseur mit dem Hang zum dadaistischen Slapstick, zum subtilen und dann wieder ganz rustikalen Klamauk, der Theatermann, der sein Theater so gerne in kontrastierende Farben taucht, hat sein eigenes Musiktheater er-funden. Und dafür eine Partnerin ge-funden, die seine Leidenschaften ganz offensichtlich und lustvoll teilt. Patricia Kopatchinskaja geht auf in dem (mit ihr) achtköpfigen Ensemble, das alles in einem ist: Schauspieler, Sänger, Instrumentalisten, Tänzer, Akrobaten. Denn ja, ‹Vergeigt› ist auch alles: Theater, Kleinkunst, Kabarett, Zirkus.
Wenn Bühnenexzentriker sich zusammentun, gibt es für die Zuschauerin zwei Möglichkeiten: Entweder man lässt die Exzentriker exzentrisch sein und bestaunt aus sicherer konzentrischer Entfernung, wozu Künstlermenschen fähig sind; oder man möchte auf der Stelle mitmachen und genauso werden und sein wie sie. Am Theater Basel, wo der Regisseur Herbert Fritsch ein achtköpfiges, sich akrobatisch-musikalisch-spielerisch in abstruse Höhen schraubendes Ensemble versammelt, möchte man mitmachen.
Gefeiert wird hier die Kreativität der Improvisation, geboten ein Füllhorn mit musikalischen Einfällen, Slapstick-Nummern, Akrobatik. Und eine grosse Ensembleleistung.
In dieser Anti-Oper zu erleben ist das Scheitern von Virtuosität und vor allem die Virtuosität des Scheiterns. Nichts klappt, das aber auf perfekte Weise. Dieses neunzigminütige Musiktheater-Kunststück wirkt mal höllisch albern, dann wieder himmlisch poetisch, clownesk, pittoresk, chaplinesk, grotesk.
Herbert Fritsch ist ein Meister im formalen Inszenieren. Da ist alles durchkomponiert, durchchoreographiert, unglaublich lustig.
Vergeigt ist da natürlich kein einziger Ton, sondern jeder steht mit virtuosester Präzision an seinem Platz – das ist die Dialektik, die diesem Abend zugrunde liegt: Nichts ist so schwierig im Theater, wie das Scheitern zum Gelingen zu bringen, und wenig vermag uns im Publikum so einzunehmen.
Eine Sternstunde des virtuosen Nonsens'!