Wilhelm Troll
Schauspiel

Eine Faktenaustreibung von Lasse Koch

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  • Uraufführung
  • 1 Stunde 50 Minuten ohne Pause
  • Altersempfehlung: 14+

Weisser Mann sieht rot

Aus den Zwischenzonen des Internets tritt der Troll auf die politische Bühne. Etwa als Staatschef aus dem Trash-TV, der mit Krokodilen gegen Flüchtlinge und mit Nuklearwaffen gegen Wirbelstürme kämpft. Er erscheint in Person des rechten Hipsters, der seinen Bart ebenso liebevoll pflegt wie seinen Hass auf Andersdenkende. Der Troll gilt als unangepasst. Er stiftet Chaos, hat es aber niemals so gemeint. Der reinen Wahrheit verpflichtet, zertrümmert er jegliche Objektivität. Gemeinsam mit anderen stahlharten weissen Männern jammert er seinen Privilegien hinterher. Der Troll scheint ewiggestrig – und ist doch topmodern. Lasse Koch und Jörg Pohl widmen sich in diesem Projekt der Figur eines rückwärtsgewandten Revolutionärs, der zum Sturm auf den demokratischen Status quo bläst.

Die Produktion ‹Wilhelm Troll› läuft am 8. und 9. Mai im Gastspielprogramm der Autor:innentheatertage des Deutschen Theater Berlin.

Gemeinsam mit der Dramaturgie kuratiert das Basler Kulturhaus Bider&Tanner seit vielen Jahren den Büchertisch zu unseren Stücken. Jetzt ist diese Auswahl an Büchern, CD, DVD, Katalogen oder auch Noten jederzeit im Onlineshop zugänglich. Es lohnt sich, regelmässig zu stöbern.

 Büchertisch

Im Anschluss an die Aufführung vom 6. Dezember 2022 findet ein Publikumsgespräch statt. Zu Gast ist Prof. Dr. Nicola Gess, Professorin für Neuere deutsche und allgemeine Literaturwissenschaft an der Universität Basel. Zuletzt veröffentlichte sie ‹Halbwahrheiten. Zur Manipulation von Wirklichkeit›.

Mediathek

Termine folgen

Was für ein grossartiges Plädoyer für die Relevanz von Theater, das Jörg Pohl da inszeniert hat. Beeindruckend, wie das von Texter Lasse Koch aufgespannte Jetztzeituniversum mit dem All-Time-Universum theatraler Mittel verknüpft wird. (…) Wo suchen eigentlich die, die sich so etwas entgehen lassen, ihre Erkenntnis? Sicher am falschen Ort, wenn sie sich ‹Wilhelm Troll› entgehen lassen.
Nachtkritik
Pohl jagt sein Dreamteam Dämmich-Bluthardt durch eine Volldampfperformance irrwitzig geschnittener Youtube-Clips samt Werbetrash. (…) Die furiose Inszenierung ist ein Showcase für den grossartigen Jan Bluthardt, der von Comedy über Akrobatik bis zum Musical-Star alles drauf hat.
Badische Zeitung
Fabian Dämmich spielt den Staatschef und das Fake-News-Internet in einer furiosen Doppelrolle, ekelt als schmieriger Hochstapler an und tänzelt sich augenzwinkernd in die Herzen des Publikums.
bz Basel
Schon nach wenigen Minuten lernt man, es zu lieben, den Troll zu hassen. Dessen destruktive Art, die ihn einst an den Rand der Gesellschaft manövriert hat. Dank der sozialen Medien kann er sich heute stolz «Cancel Man» nennen. Seine Superpower? Unwiderstehlich widerlich zu sein.
Basler Zeitung