Basel ist Gastgeber der 11. Ausgabe der Swiss Dance Days. Seit 1996 präsentiert diese Plattform herausragende Schweizer Tanzproduktionen. An die 200 Tanzfachleute reisen hierfür aus der ganzen Welt an. Sechs Theater der Region arbeiten für diese Veranstaltung mit Reso – Tanznetzwerk Schweiz zusammen: junges theater basel, Kaserne Basel, neuestheater.ch Dornach, ROXY Birsfelden, Vorstadttheater Basel und Theater Basel.

swissdancedays.ch/de

  • Choreographie: Ruth Childs

Eine Szene aus fantasia

Ihr erstes Stück ‹The Goldfish and the Inner Tube› war eine explosive Erforschung von Klang, Materialien und Körpern. In ihrem ersten Solostück ‹fantasia› konzentriert sich Childs choreographisches Interesse auf den Körper und seine Musikalität und dringt vor in die intimen Schichten der eigenen physischen und emotionalen Erinnerungen, ausgelöst durch klassische Musik, die sie als Kind hörte.

Sie betritt einen leeren, weissen Raum und beschwört, spielt, spricht, verkörpert und kämpft darin mit diesen musikalischen Erinnerungen. Mittels Farbe hebt sie diese hervor und organisiert sie zu einem abstrakten Autoportrait. Ihr Körper, der sich von der Projektionsfläche zur menschlichen Figur, zur tierähnlichen Kreatur, zum Musikinstrument oder zur einfachen Vibration wandelt, übernimmt, dirigiert und hinterfragt die Vorstellung dessen, was intim und was kollektiv ist.

  • Choreographie: Teresa Vittucci mit Colin Self

Eine Szene aus DOOM

In ‹DOOM› widmet sich Teresa Vittucci in Kollaboration mit Colin Self dem Ursprung der Frauenfigur, wie sie in der Genesis und der griechischen Mythologie angelegt wurde: Eva und Pandora. Im zweiten Teil ihrer Trilogie ‹praise of vulnerability› – nach dem preisgekrönten ‹HATE ME, TENDER› – beleuchtet sie die beiden Frauenfiguren mit einem kritischen und queer-feministischen Blick.

Die Erzählungen über Eva und Pandora und die damit einhergehenden Rollenzuschreibungen waren und sind für die Stellung der Frau in allen christlich-judäischen und abrahamischen Gesellschaften ausschlaggebend. In einer poetischen Erkundung tauchen Vittucci und Self in das Feld des unwissenden Wissens ein. Was wird verletzt, wenn weibliche Neugier auf die patriarchisch Struktur trifft, und: welches Risiko birgt die Entscheidung, die Augen dennoch zu öffnen?