Jubiläumsführungen
Unterschiedliche Führungen im Rahmen der Jubiläumsausstellung ermöglichen einen vielschichtigen Blick auf das Theater Basel. Expert:innen aus Architektur, Kunst, Technik etc. teilen ihr Wissen und lassen Sie das Haus durch ihre Perspektive erleben.
Treffpunkt für alle Führungen ist jeweils die Alte Billettkasse.
Aktuell sind alle Führungen ausgebucht. Gerne informieren wir Sie, sobald neue Termine verfügbar sind. Melden Sie sich für den Ticketalarm an!
Ceci n’est pas un foyer. Eine Führung mit Andreas Ruby
- Wann: 17:30 Uhr
- Mit: Andreas Ruby, Direktor am S AM, Schweizerisches Architekturmuseum, Basel
Von aussen wirkt das Theater Basel mächtig im Massstab. Doch mit seiner eierschalenweiss verputzten Fassade und wenigen Fenstern kommt es auch sehr zurückhaltend daher. Ein geschicktes Understatement, um Spannung aufzubauen. Denn wenn man das Theater dann wirklich betritt, wird man umso wirkungsvoller von einem wahren Feuerwerk an öffentlichem Raum überwältigt. Es gibt in Basel keinen schöneren öffentlichen Innenraum als das Foyer Public. Und das war von den Architekten Schwarz Gutmann 1975 auch genauso beabsichtigt. Sie begriffen das Foyer als eine Gelegenheit, einen überdachten Stadtraum zu schaffen, der den Theaterplatz vor dem Gebäude im Innern weiterführt und über die Kaskadentreppe auf die obere Ebene des Klosterbergs transponiert. Mit vier Eingängen auf drei Ebenen wird das Theater zum räumlichen Shortcut zwischen der Elisabethenkirche und dem Barfüsserplatz. Das Foyer Public ist das pulsierende Herz im Körper der Stadt, durch das die Energieströme des Alltags hindurchfliessen. Es ist ein Raum für alles und jeden und damit die wunderbare Einstimmung auf das dramatische Geschehen, das sich jeden Abend im Bauch des Gebäudes ereignet, auf den Brettern, die die Welt bedeuten. Eine Führung mit Andreas Ruby, Direktor am S AM, Schweizerisches Architekturmuseum, Basel.
Das Theater als Werkstatt: Eine Führung mit Benedikt von Peter
- Wann: 17:00 Uhr
- Mit: Benedikt von Peter, Intendant Theater Basel
Benedikt von Peter, seit der Spielzeit 2020 Intendant des Theater Basel, nimmt Sie mit in seine «Werkstatt»: Seine raumgreifenden Inszenierungen, zuletzt ‹Der Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny› schliessen an die legendären Vorstellungen von ‹Die letzten Tage der Menschheit› zur Eröffnung vor 50 Jahren an und schöpfen aus, was die modulare Bühne des Grossen Hauses kann. Unter seiner Intendanz wurde das Foyer der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht – ein Gedanke, der schon 1975 zentral in die Architektur des Hauses eingeschrieben war: «Ich verstehe das Theater als Werkstatt für unseren Umgang miteinander, ein Raum, der beschreibt wie wir unsere Rollen spielen und in diesem Spiel Verantwortung übernehmen. Gerade jene Aufführungen, die unser Miteinander ins Zentrum rückten, sind in Basel Theatergeschichte geworden und haben eine DNA geprägt, die den Ruf des Hauses als innovatives, laborhaftes Theater begründet und das Publikum zu einem bewussten Publikum gemacht hat.»
Unter einem Baldachin aus Beton. Eine Führung mit Klaus Spechtenhauser
- Wann: 17:30 Uhr
- Mit: Klaus Spechtenhauser, Kantonale Denkmalpflege, Basel-Stadt
Auch nach fast 50 Jahren seines Bestehens darf das Theater Basel immer noch als überzeugende Lösung für eine komplexe Aufgabe gelten. Seine Architektur lebt ganz wesentlich von differenziert gestalteten, zu einer markanten Grossform gefügten Gebäudeteilen. Integraler Bestandteil des Entwurfs war von Beginn an die Dachform. Sie überdeckt in elegantem Schwung Bühne, Zuschauerraum und Foyer. Städtebaulich nimmt der moderne Theaterbau eine selbstbewusste Position ein und integriert den angrenzenden öffentlichen Raum, der mit dem Foyer Public wieder aktiv ins Gebäude dringt.
Eine Führung hinter den Kulissen mit Jason Nicoll, Bühnenmeister und ehemaligem Balletttänzer
- Wann: 17:30 Uhr
- Mit: Jason Nicoll, Bühnenmeister und ehemaligem Balletttänzer, Theater Basel
Jason Nicoll ist am Theater Basel grossgeworden – bald 25 Jahre arbeitet er am Haus. Heute steht er als Bühnenmeister hinter der Bühne, von 1993-1996 und 2001-2010 stand er als Tänzer auf der Bühne. Einer, der das Verwandlungspotenzial des Grossen Hauses aus künstlerischen und technischen Perspektiven kennt. Jason Nicoll nimmt Sie mit hinter die Kulissen der grossen Maschinerie Theater.
Kinder-/Familienführung mit Theaterpädagogen Martin Frank
- Wann: 15:00 Uhr
- Was: Kinder-/Familienführung mit Theaterpädagoge Martin Frank, Theater Basel
Familienführung – Auf dieser Tour werden die letzten Geheimnisse aus einem halben Jahrhundert Theater gelüftet und all die grosse Fragen beantwortet, die nur kleine Leute zu stellen wagen: Was hat das Theatergebäude mit einem Eisberg zu tun? Wozu braucht die grosse Bühne eine Hupe? Wie liftet man Langhalsgiraffen auf die Bühne?
Die verborgene Maschinerie des Theaters. Eine Führung mit Technischem Direktor Peter Krottenthaler
- Wann: 17:30 Uhr
- Mit: Peter Krottenthaler, technischer Direktor, Theater Basel
Peter Krottenthaler, Technischer Direktor des Theater Basel führt Sie in die verborgende Maschinerie des Theaters. Sie besuchen die Orte, an denen produziert, programmiert und organisiert wird: Wie funktioniert der Theateralltag zwischen den verschiedenen Proben und Vorstellungen? Wo werden die Bühnenbilder hergestellt und wo gelagert? Hat sich die architektonische Topographie hinter der Bühne mit ihren bühnentechnischen Einbauten bewährt? Was führt dazu, dass das Theater noch immer genauso gut funktioniert wie vor 50 Jahren. Und warum braucht es eigentlich eine Sommerpause?
Das Theater Basel als leuchtendes Beispiel für demokratische Architektur. Eine Führung mit Meinrad Morger
- Wann: 17:30 Uhr
- Mit: Meinrad Morger, Architekt und Professor am KIT, Karlsruhe
«Wir glauben, dass das Publikum ein legitimes Recht auf Selbstdarstellung hat. Die Architektur kann diese Aufgabe nicht übernehmen; aber sie kann solchen Bedürfnissen Raum schaffen.» Nicht Repräsentation, Plüsch, Gesimse, Zierrat stehen im Zentrum des neuen Hauses, sondern die Menschen, die das Theater zu dem machen, was es ist. Architektur als Hülle für Begegnung, ein Theater, als offener Raum für alle. Es geht darum, die Stadt zu vernetzen, Schwellen abzubauen, a-hierarchische Gebäude zu entwerfen – so formulieren die Architekten des Theater Basel Rolf Gutmann und Felix Schwarz ihre Mission. Dass «demokratische Architektur» nicht geleichzusetzen wäre mit reiner Funktionalität, beweist das Wahrzeichen des Theater Basel: Sein Dach – eine spektakuläre Ingenieursleistung von Heinz Hossdorf. Die 60 Meter lange Hängeschale aus Spannbeton erstreckt sich wie ein Tuch auf einer Achse zwischen Bahnhof SBB und Barfüsserplatz. Eine Führung mit Meinrad Morger, Architekt, Professor und Mitglied des Verwaltungsrates.
«Hereinspaziert»: Als das Theater im Oktober 1975 wie ein Rockkonzert überrannt wurde. Eine Führung mit Cathérine Miville
- Wann: 17:30 Uhr
- Mit: Cathérine Miville, ehemalige Intendantin am Stadttheater Giessen und beteiligt am ‹Theatermarkt› 1975
Cathérine Miville unternahm ihre ersten Karriereschritte am Theater Basel: Im Eröffnungsjahr 1975 war sie im künstlerischen Betriebsbüro engagiert und im Organisationsteam des «Theatermarktes» tätig. Lange noch träumte sie von den grossen Holzkisten mit Fächern, in denen die bunten Plastikschlüssel einsortiert waren – die Eintrittskarten für die einzelnen Veranstaltungen. Eine Führung mit der Regisseurin und späteren Intendantin des Stadttheater Giessens, welche Erinnerungen an die rauschende Eröffnung wachwerden lässt.
Eine bewegte Führung mit Tanzpädagogin Andrea Frei
- Wann: 17:30 Uhr
- Was: Eine bewegte Führung mit Tanzpädagogin Andrea Frei, Theater Basel
Contra-H, Sisal, Beton und Schallisolationen – aus den vielfältigen, geschichtsträchtigen Oberflächen des Theaterbaus leiten wir Bewegungen ab. Bei dieser sinnlichen Entdeckungsreise folgen wir unserer taktilen Intelligenz: wir tauchen in die materielle Atmosphäre ein, lauschen der Welt um uns herum und öffnen uns für das feine Zusammenspiel von Raum und Körper. Aus dem unmittelbaren Kontakt mit unserer Umgebung erwächst eine lebendige Bewegung, die uns auf eine erforschemde Reise durch das Theater mitnimmt.
Zur Diskussion um den Abbruch des alten Stadttheaters. Eine Führung mit Dorothee Huber
- Wann: 17:30 Uhr
- Mit: Dorothee Huber, Kunsthistorikerin und langjähriger Professorin für Architekturgeschichte
Nach langen Jahren der politischen Diskussion und der architektonischen Planung setzte sich mit dem Projekt von Schwarz und Gutmann im Wettbewerb 1963 jener Theaterbau durch, der die städtebaulichen Verhältnisse im Bereich des Kulturzentrums am Steinenberg neu ordnen sollte. Kurz vor Eröffnung des Neubaus erwuchs dem Abbruch des Altbaus Opposition von progressiver Seite. Lucius und Annemarie Burckhardt brachten die Umnutzung des alten Hauses zu einem Kulturzentrum ins Spiel: ohne Erfolg. Der Stehlin-Bau wurde nach rund hundert Jahren Betrieb im Sommer 1975 gesprengt.
Die Basler Kulturmeile. Eine Führung mit Beat Aeberhard
- Wann: 17:30 Uhr
- Mit: Beat Aeberhard, Kantonsbaumeister des Kantons Basel-Stadt
Das Theater von 1975 ist ein wichtiger Teil der Basler Kulturmeile. An der Stelle, an der sich um das Jahr 1250 der Bettelorden der Franziskaner am Stadtrand niederliess, entwickelte sich bis Ende des 19. Jahrhunderts die Basler Kulturmeile. In den 1950er Jahren wurde eine Entwicklung initiiert, die in einem imposanten Kulturkomplex mit dem neuen Theater als Zentrum gipfeln sollte. Ein Blick in die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der städtebaulichen Entwicklung am Steinenberg. Eine Führung mit Beat Aeberhard, Kantonsbaumeister des Kantons Basel-Stadt.
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