Eine Geschichte potentiellen Überlebens 

Wie mag es sich wohl für Pflanzen anfühlen, wenn sie die Orte der Menschen neu besiedeln und durch Tasten für sich entdecken? Die Installation ‹Even Wild Oats› widmet sich ähnlichen Fragen wie auch schon das Stück ‹Das Ende der Welt, wie wir es kennen› zu Beginn dieser Spielzeit: Wie fühlen sich unsere Gegenstände und Werkzeuge für die Natur an? Ist es ein angenehmes Gefühl? Ein warmes Gefühl? In der Alten Billettkasse zeigt der Künstler Gil Pellaton eine skulpturale Installation aus drei neu entstandenen Werkgruppen. Dabei experimentiert er mit den Möglichkeiten von sensorischer Wahrnehmung, von Berührung und Kontakt.

Ein Objekt aus der Ausstellung ‹Even Wild Oats›

Viele Pflanzen besitzen die Fähigkeit ihren Stoffwechsel an widrige Umstände anzupassen, sich selbst in einen Stand-by-Modus zu versetzen. Dormanz nennt man ihre Strategie, die Pellaton hier aufgreift und auf kritische Aspekte der heutigen Gesellschaft überträgt. Bestimmte Teile menschlichen Lebens werden in eine Art Ruhezustand versetzt, damit die Aufmerksamkeit der Besucher:innen auf andere Werte und Wahrnehmungsfelder gelenkt werden kann. Pellatons Skulpturen in der Alten Billettkasse dürfen daher auch berührt werden. Sie erzählen eine Geschichte potentiellen Überlebens.

Eine Photogalerie von der Eröffnung am 2. Mai 2021 finden Sie in unserer Mediathek.

Mit seinen Installationen, die alle Sinne ansprechen, lädt Gil Pellaton die Betrachter:innen dazu ein, sich in der Ausstellung von ihrer eigenen Wahrnehmung leiten und sich auf die vielschichtigen Objekte einzulassen. Den Schlüssel zu den Dingen gilt es forschend zu entdecken.

In seiner Praxis taucht der Künstler in die Phänomene Natur und Gesellschaft ein. Er sammelt wie ein Botaniker, experimentiert wie ein Alchemist und reist wie ein Abenteurer durch die Welt.

http://www.gilpellaton.ch/

Am Institut Kunst der Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW in Basel werden Praktiken der Kunst in ihrem gesellschaftlichen Kontext erforscht und befragt und sich vorgestellt, wie sie zukünftig beschaffen sein könnten. So werden neue Methoden entwickelt und erprobt. Das Institut Kunst ist ein Ort, an dem die Praxis bestimmt: das Denken, die Prozesse und die Gespräche darüber, was das ‹Machen› für die Kunst bedeutet. Dieser Ansatz prägt den Bachelor und Master-Studiengang, die Studierenden sind frei, ihre Medien und Inhalte selbst zu wählen, um ihre eigene künstlerische Sprache zu entwickeln. Dozierende und internationale Gäste mit vielfältigen Hintergründen unterstützen sie dabei und führen sie an wichtige Fragestellungen der Kunstpraxis heran.

Thematisch stehen Natur und soziale Gerechtigkeit im Zentrum des Curriculums, Themenfelder die auch das öffentliche Programm des Institut Kunst wie die Gesprächsserie ‹Art Taaalkssss›, die digitale Plattform ‹Corona Kino› oder die Podcastserie ‹Promise No Promises!› sowie Symposien prägen. 

dertank.ch 
 
Eine Kollaboration des Institut Kunst HGK FHNW mit dem Theater Basel