Arm und Reich
Gesprächsreihe

Moderiert von Lukas Bärfuss

  • Sonntag, 12. Januar 2025
  • Mit Lukas Bärfuss, Esther Mühlethaler, Adriana Ruzek

Im reichsten Land der Welt ist fast jede zehnte Person von Armut betroffen: 700'000 Menschen, darunter 99'000 Kinder, haben nicht genug Geld, um ein anständiges Leben zu führen. Die grösste finanzielle Belastung ist die eigene Wohnung. Und immer mehr Armutsbetroffenen gelingt es nicht, eine bezahlbare Unterkunft zu finden. Sie landen auf der Strasse. Die Schwächsten trifft es am härtesten: Menschen ohne Schweizer Nationalität, ohne Aufenthaltsstatus, ohne Ausbildung. Mit dem Obdach verliert man den persönlichen Schutzraum, die Privatsphäre, die bürgerliche Existenz, letztlich die Würde. Autor Lukas Bärfuss, in seiner Jugend selbst von Obdachlosigkeit betroffen, unterhält sich mit zwei ausgewiesenen Fachfrauen: Esther Mühlethaler forscht zu Armut und arbeitet als Gassenarbeiterin in Biel. Adriana Ruzek ist Co-Geschäftsführerin vom Basler Verein ‹Schwarzer Peter› und ebenfalls Gassenarbeiterin.

  • Sonntag, 23. Februar 2025, 11:00 Uhr
  • Mit Lukas Bärfuss, Ursula Biondi, Yves Demuth

Neben den Verdingkindern und dem genozidalen Projekt ‹Kinder der Landstrasse› gegen die Fahrenden und Jenischen, gehörten zum Schweizer Repressionssystem die administrativ Versorgten und die Zwangsarbeiterinnen. Bis heute passen diese Menschen nicht ins Bild einer redlichen, tüchtigen Schweiz, bis heute kämpfen sie um die Anerkennung des Unrechts, das ihnen angetan wurde. Ursula Biondi wurde mit siebzehn Jahren im Frauengefängnis Hindelbank administrativ versorgt, weil sie schwanger und minderjährig war. Ein Verbrechen hat sie nie begangen. Ihr Kampf um Gerechtigkeit brachte ein dunkles Kapitel der Schweizer Geschichte ans Licht: das Schicksal der Menschen, die ohne Urteil in Gefängnissen, psychiatrischen Kliniken und in kirchlichen Heimen jahrelang weggesperrt wurden. Yves Demuth ist Journalist. In seinem Buch ‹Zwangsarbeiterinnen› (Beobachter Verlag, 2023) beleuchtet er zum ersten Mal ein System, das in der Schweiz Menschen versklavte. Bis in die 1980-Jahre wurden junge Frauen gegen ihren Willen in Fabriken auf das gebracht, was man den «rechten Weg» nannte.

  • Sonntag, 23. März 2025, 11:00 Uhr
  • Mit Lukas Bärfuss, Inés Mateos und Pascal Pfister

Schulden betreffen viele – doch nicht alle gleich. In der Schweiz lebt jede sechste Person in einem Haushalt mit überfälligen Rechnungen, oft verbunden mit sozialer Benachteiligung. Besonders betroffen sind Erwerbslose, Alleinerziehende und Menschen mit Migrationshintergrund. Finanzielle Not führt zu sozialer Ausgrenzung, mangelnde Diversität und Inklusion in Bildung und Arbeitswelt verschärfen das Problem. Dabei braucht die Volkswirtschaft Menschen, die Kredite aufnehmen. Wie lässt sich dieser Kreislauf durchbrechen? Inés Mateos’ Engagement für Diversität und soziale Gerechtigkeit ist geprägt durch ihre eigene Biografie als Kind einer Arbeiterfamilie mit Migrationshintergrund. Heute arbeitet sie als unabhängige Expertin, Beraterin und Moderatorin an der Schnittstelle von Wissenschaft, Praxis und Gesellschaft, um Diversität als gesellschaftliche Ressource zu stärken. Pascal Pfister leitet seit 2021 den Dachverband Schuldenberatung Schweiz.  Mit seiner Erfahrung als Gewerkschafter und Kommunikationsfachmann setzt er sich für die Sichtbarkeit und politische Verankerung des Themas ein.

  • So. 12.01.

    Veranstaltung

    Uhr

  • So. 23.02.

    Veranstaltung

    Uhr

  • So. 23.03.

    Veranstaltung

    Uhr

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